Elfentanz von Heinrich Kämpchen
1 |
Des Tages Stimmen sind verhallt, |
2 |
Im Schlummer liegt der Föhrenwald, |
3 |
Die Nacht beginnt zu weben. |
4 |
Da lispelt es am Heidenstein, |
5 |
Da raunt’s in Lüften zart und fein |
6 |
Wie Silberglöckchen beben: |
|
|
7 |
„Lieb’ Brüderchen, nun ist es Zeit!“ |
8 |
„Lieb’ Schwesterchen, ich bin bereit |
9 |
Und lange schon zur Stelle. |
10 |
Geschmückt zum Tanze ist der Saal, |
11 |
Mit Wein gefüllt der Goldpokal, |
12 |
Glühmännchen macht uns Helle. |
|
|
13 |
Und hörst du nicht schon die Musik? |
14 |
Cikade spielt ihr bestes Stück |
15 |
Uns beiden zum Vergnügen. |
16 |
Kein Auge wacht, kein Ohr, das hört, |
17 |
Wir sind allein und ungestört, |
18 |
Kein Mensch kann uns betrügen.“ – |
|
|
19 |
Da reicht ihm Schwesterchen den Arm, |
20 |
Die Nacht ist lind, die Nacht ist warm, |
21 |
Zum Tanz, zum Elfenreihen. |
22 |
Ein Blumenteppich ist der Saal, |
23 |
Und Tau der Wein im Goldpokal. |
24 |
Karfunkeltau vom Maien. – |
|
|
25 |
Sie tanzen zierlich in der Rund’ |
26 |
Und küssen sich den roten Mund |
27 |
Und sind so froh und selig. |
28 |
Glühmännchen glänzt mit hellem Licht, |
29 |
Und müde wird der Spielmann nicht |
30 |
Und in den Weisen wählig. – |
|
|
31 |
Sie tanzen – doch die Nacht verrinnt, |
32 |
Im Föhrenwalde rauscht der Wind, |
33 |
Der Tag naht mit den Sorgen. |
34 |
Da ruft es wieder leis: „Ade, |
35 |
Lieb’ Brüderchen, bis ich dich seh!“ |
36 |
„Lieb’ Schwesterchen, bis morgen!“ – |
Details zum Gedicht „Elfentanz“
Heinrich Kämpchen
6
36
194
1909
Moderne
Gedicht-Analyse
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Elfentanz“ des Autors Heinrich Kämpchen. Kämpchen wurde im Jahr 1847 in Altendorf an der Ruhr geboren. 1909 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Bochum. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 194 Wörter. Es baut sich aus 6 Strophen auf und besteht aus 36 Versen. Die Gedichte „Am Rhein“, „Am Weinfelder Maar“ und „Am goldenen Sonntag“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Kämpchen. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Elfentanz“ weitere 165 Gedichte vor.
+ Mehr Informationen zum Autor / Gedicht einblenden.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Weitere Gedichte des Autors Heinrich Kämpchen (Infos zum Autor)
- Abend am Rhein
- Abendläuten
- Altendorf
- Am Gemündener Maar
- Am Grabe der Mutter
- Am Kochbrunnen in Wiesbaden
- Am Marienbrönnlein
- Am Rhein
- Am Weinfelder Maar
- Am goldenen Sonntag
Zum Autor Heinrich Kämpchen sind auf abi-pur.de 165 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
Freie Ausbildungsplätze in Deiner Region
besuche unsere Stellenbörse und finde mit uns Deinen Ausbildungsplatz
erfahre mehr und bewirb Dich direkt