Als Mons. Jakob Sperling von ihm abreisete von Paul Fleming

Ich bin nicht, der ich war, sonst wolt ich dir was singen,
du lieber Göttersohn und was der Himmel liebt,
was, das mein reger Sinn vor diesem hat geübt,
das bis an den Saturn und höher könt' erklingen.
 
Itzt bin ich ungeschickt zu solchen schönen Dingen.
Mein Geist will nicht empor, mein Geist der ist betrübt.
Thalia weint mit mir, die mir sonst Freude gibt,
so daß ich nichts, was wert und lieb ist, vor kan bringen.
 
Zeuch hin an deinen Ort mit göttlichen Gefährten,
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Luft, Wetter, Erde, See, und wo du wirst durchhin,
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das lasse dich mit Gunst und Willen überziehn.
 
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Die Mutter sehe dich, dich Lieben und Begehrten,
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und die dich sonst gehn an. Und bleib des Freundes Freund
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und mein' es so mit ihm, als wie ers mit dir meint.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Als Mons. Jakob Sperling von ihm abreisete“

Autor
Paul Fleming
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
133
Entstehungsjahr
1634
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichtes „Als Mons. Jakob Sperling von ihm abreisete“ ist Paul Fleming. Im Jahr 1609 wurde Fleming in Hartenstein (Sachsen) geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1634. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Barock zugeordnet werden. Bei Fleming handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Der die Jahre 1600 bis 1720 umfassende Zeitraum gilt als Literaturepoche des Barocks, die sich im deutschen Sprachraum während und nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) entfaltete. Als Bezeichnung der Epoche wird das aus dem Portugiesischen stammende Wort „Barock“ erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts genutzt. Der Dreißigjährige Krieg war ein Religions- und Territorialkrieg in Europa, der für Elend, Zerstörung und Tod sorgte. Dazu kamen Zerfall der Wirtschaft und die Pest, welche das Unheil während des Dreißigjährigen Krieges nur noch verschärfte. Die Autoren im Barock behandelten die Gegensätze in nahezu allen Lebensbereichen. Das wird auch als Antithetik bezeichnet. Inhaltlich folgten die Autoren der Antithetik und stellten in ihren Werken Gegensätze in den Vordergrund – etwa Jenseits und Diesseits, Schein und Sein oder Blüte und Verfall. In der Dichtung des Barocks trat die deutsche an die Stelle der lateinischen Sprache, welche die Sprache der wichtigsten deutschen Lyriker im 16. Jahrhundert gewesen war. Dessen ungeachtet war auch weiterhin die Elite Träger der Literatur. Zu den namhaften Lyrikern der Literaturepoche des Barocks zählen unter anderem: Casper von Lohenstein, Martin Opitz, Andreas Gryphius, Grimmelshausen, Paul Fleming, Caspar Ziegler, Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau und Angelus Silesius.

Das 133 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Die Gedichte „In allen meinen Thaten“, „Tugend ist mein Leben“ und „Hier ist Nichts denn finstre Nacht“ sind weitere Werke des Autors Paul Fleming. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Als Mons. Jakob Sperling von ihm abreisete“ weitere 366 Gedichte vor.

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