Einst von Klabund

Einst werden wir wie Frühling wehen,
Und es verschattet sich der Horizont.
Die Spitzen unsrer Lanzen gehen
Wie Sterne nachts von Herzglut noch besonnt.
 
Es wird Aurora unsre Stirn bekränzen
Mit roten Wolken unterm Himmelsschein.
Wir ziehen über unsre eignen Grenzen
In unsre eignen Städte wieder ein.
 
O wieder eine Mutter haben!
10 
Mit einem Mädchen Hand in Hand zu gehn!
11 
Wir brauchen keine Brüder mehr begraben
12 
Und dürfen wieder nach den Schwalben sehn ...
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Einst“

Autor
Klabund
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
73
Entstehungsjahr
1916
Epoche
Moderne,
Expressionismus,
Avantgarde / Dadaismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Einst“ wurde von Klabund geschrieben, einem deutschen Schriftsteller und Lyriker. Klabund, geboren am 4. November 1890 und gestorben am 14. August 1928, lebte und wirkte vor allem während des Ersten Weltkriegs und der Weimarer Republik. Eine genaue zeitliche Einordnung der Entstehung dieses Gedichts ist nicht gegeben, es lässt sich jedoch in die von Veränderungen und Unruhen geprägte Phase einordnen, in der Klabund gelebt hat.

Beim ersten Lesen erweckt das Gedicht einen melancholischen, aber auch hoffnungsvollen Eindruck. Es scheint eine Sehnsucht nach Frieden und einer Rückkehr zur normalen, vertrauten Welt zu verspüren.

Inhaltlich beschreibt das lyrische Ich eine Zeit „Einst“, in der die gegenwärtigen Schwierigkeiten und Kämpfe vorbei sein werden. Die Worte bringen eine Sehnsucht zum Ausdruck, dass die Zeiten des Konflikts und des Leidens enden und ein Zustand des Friedens und der Freude wiederhergestellt wird. Das lyrische Ich spricht von der Hoffnung, nicht mehr kämpfen zu müssen, wieder ein Zuhause und eine Familie zu haben und die Freiheit zu genießen, die Schönheit der Natur zu beobachten.

Die Form des Gedichts ist relativ einfach mit drei Strophen von jeweils vier Versen, was Struktur und Klarheit verleiht. Die Sprache ist poetisch und bildlich. Zum Beispiel beschreiben die Verse 1 und 2 das Ende des Krieges als eine Art Sonnenuntergang, bei dem sich der Horizont verdunkelt und die Kriegswaffen langsam verschwinden. In den Versen 5 und 6 wird die erhoffte Rückkehr zum Frieden als neuer Morgen mit roten Wolken unter einem strahlenden Himmel beschrieben. Diese Naturmetaphern und der insgesamt eher einfache, klare Sprachstil lassen das Gedicht zugänglich und gleichzeitig eindringlich erscheinen.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass „Einst“ von Klabund ein Gedicht ist, das tiefe Sehnsucht und Hoffnung auf eine friedlichere und heimischere Zeit zum Ausdruck bringt. Die Verwendung von Naturbildern und die klare, einfache Struktur tragen zur Aussagekraft und Zugänglichkeit des Gedichts bei. Es reflektiert die Unruhen und Veränderungen seiner Zeit und vermittelt zugleich Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Einst“ des Autors Klabund. Geboren wurde Klabund im Jahr 1890 in Crossen an der Oder. Im Jahr 1916 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist München. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus zu. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 73 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Klabund sind „Altes Reiterlied“, „Ausmarsch“ und „Ballade“. Zum Autor des Gedichtes „Einst“ haben wir auf abi-pur.de weitere 139 Gedichte veröffentlicht.

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