An Amandulen von Paul Fleming

Du schreibst, Amandule, du könnest nicht vorbei,
du müssest mich von Grund' und ganzer Seelen lieben,
diß aber mache dir so gar ein scharf Betrüben,
daß auf der Erden ihm Nichts zu vergleichen sei.
 
Nun glaub ich dir es leicht' und zeugs auch ohne Scheu,
auch mir ist hier von dir ein großer Stachel blieben,
und wie ich dieses dir so ofte zu geschrieben,
so schreib' ich dir es itzt noch einmal klar und frei.
 
So bleibst da krank nach mir, ich ungesund nach dir,
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du meiner Ängsten Qual, ich deiner Schmerzen Brunnen.
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Doch glaub ich stark daher, daß weder dir, noch mir
 
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das Leben wird gefährdt: sei ja nicht, Lieb, gesonnen,
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zu ändern diesen Stand. Freu dich mit mir der Pein,
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für welcher Krankheit ich nicht wündsche frisch zu sein.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „An Amandulen“

Autor
Paul Fleming
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
131
Entstehungsjahr
1638
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „An Amandulen“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Paul Fleming. Der Autor Paul Fleming wurde 1609 in Hartenstein (Sachsen) geboren. Im Jahr 1638 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Barock zu. Bei Fleming handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Die deutsche Epoche des Barock begann etwa 1600 und endete im Jahr 1720. Die wörtliche Übersetzung des portugiesischen Begriffes „barocco“ lautet „schiefrunde Perle“. Das Leben war geprägt vom Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) und der Pest. Die Menschen lebten in schwierigsten Verhältnissen. Adelige lebten hingegen einen luxuriösen Lebensstil, wohingegen das normale Volk in bitterer Armut lebte. Die Fürsten wollten immer mehr Einfluss auf Erziehung und Lebensstil gewinnen. Bauernaufstände und Unruhen führten zu einem Umdenken der Menschen und zu einem wachsendem Selbstbewusstsein. Die Literatur im Barock ist beeinflusst von der Antithetik. Das heißt, die Menschen der damaligen Zeit nahmen ihre Welt als gegensätzlich und widersprüchlich war. Das Leben der einfachen Bevölkerung war von Krieg, Krankheit und Armut geprägt. Bei den Adeligen herrschten jedoch Luxus und Verschwendung. Die Epoche des Barocks vollzog einen Wandel von lateinischer zu deutscher Literatur. Die bedeutendste Literaturform der Epoche war dabei die Dichtung. Das Sonett war die häufigste Gedichtform, die Verwendung fand. Herausragende Schriftsteller des Barocks waren: Martin Opitz, Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau, Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen, Christian Weise und Andreas Gryphius.

Das 131 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Der Dichter Paul Fleming ist auch der Autor für Gedichte wie „Tanzlied“, „Ein getreues Herz zu wissen“ und „In allen meinen Thaten“. Zum Autor des Gedichtes „An Amandulen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 366 Gedichte veröffentlicht.

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