Wann? von Ferdinand Freiligrath
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Die Zeitung schreibt von braven Henkern, |
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Die Schwert und Augentuch |
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Voll Zorns in einen Winkel schlenkern, |
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Sprechend: »Es ist genug! |
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In unsrer Seele schreit es Zeter |
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Wir geben ihr Gehör! |
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Köpft selber eure Missethäter |
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Wir köpfen keinen mehr!« |
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Wann fallen so erst Deutschlands Karten, |
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Daß noch ein Henkeramt |
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Ihr Mund, die jetzo seiner warten, |
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Mit Offenheit verdammt? |
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Da sie ihr Mordzeug von sich schmeißen, |
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Ausrufend: »Nimmermehr! |
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Wir lassen lieber uns zerreißen! |
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Nur das - nur das nicht mehr! |
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Nein, nimmer! - Und für ehrlos gelte |
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Der deutsche Mann hinfort, |
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Der stümmelnd niederhaut mit Kälte |
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Das unbeschirmte Wort! |
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Der Hand legt an das Allerfreiste |
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Von allem, was da frei! |
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Der an dem Gott in uns, dem Geiste, |
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Ausübt Scharfrichterei! |
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Ist euch der Geist ein armer Sünder, |
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Wohl - tut ihn selber ab! |
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Drauf eure Vierundzwanzigpfünder! |
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Drauf - in Galopp und Trab! |
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Doch wir: - ins Weltmeer unsre Schere! |
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Hinschwemme sie der Rhein! |
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Kein deutscher Mann, kein Mann von Ehre |
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Will Zensor fürder sein!« |
Details zum Gedicht „Wann?“
Ferdinand Freiligrath
4
32
162
1844
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Wann?“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Ferdinand Freiligrath. Geboren wurde Freiligrath im Jahr 1810 in Detmold. Das Gedicht ist im Jahr 1844 entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Der Schriftsteller Freiligrath ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 32 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 162 Worte. Ferdinand Freiligrath ist auch der Autor für Gedichte wie „Eispalast“, „Freie Presse“ und „Springer“. Zum Autor des Gedichtes „Wann?“ haben wir auf abi-pur.de weitere 65 Gedichte veröffentlicht.
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Zum Autor Ferdinand Freiligrath sind auf abi-pur.de 65 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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