Einklänge von Charles Baudelaire

Aus der natur belebten tempelbaun
Oft unverständlich wirre worte weichen ·
Dort geht der mensch durch einen wald von zeichen
Die mit vertrauten blicken ihn beschaun.
 
Wie lange echo fern zusammenrauschen
In tiefer finsterer geselligkeit ·
Weit wie die nacht und wie die helligkeit
Parfüme färben töne rede tauschen.
 
Parfüme giebt es frisch wie kinderwangen
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Süss wie hoboen grün wie eine alm –
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Und andre die verderbt und siegreich prangen
 
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Mit einem hauch von unbegrenzten dingen ·
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Wie ambra moschus und geweihter qualm
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Die die Verzückung unsrer seelen singen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Einklänge“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
85
Entstehungsjahr
nach 1837
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Einklänge“ wurde von Charles Baudelaire verfasst, einem französischen Dichter aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es fällt in eine Zeit, die von der Romantik zur Symbolik übergeht und in der sich zunehmend moderne Formen der Poesie entwickeln.

Beim ersten Lesen erzeugt das Gedicht vielschichtige Eindrücke. Es vermittelt eine gewisse Mystik und Sinnlichkeit, die typisch für Baudelaires Arbeit sind. Dabei bedient sich der Autor einer reichen Symbolik, um den Leser in eine Welt voller Nuancen und Eindrücke zu entführen.

Inhaltlich beschäftigt sich „Einklänge“ mit der Komplexität und Wahrnehmung der Welt um uns herum. Das lyrische Ich nimmt die Welt als einen Wald von Zeichen und Symbolen wahr, die es versucht zu entschlüsseln und zu verstehen. Es konstatiert die schwer fassbare Vielfalt der Empfindungen und Reize, die die Natur und das Leben bereitstellen. Die Anspielungen auf „Parfüme“, „Töne“ und „Farben“ zeigen eine enge Verbindung zwischen den Sinnen und der Wahrnehmung der Welt.

Auf formaler Ebene besteht das Gedicht aus vier Strophen mit unterschiedlichem Versmaß. Die Sprache ist reich an Metaphern und Vergleichen, mit denen Baudelaire die Intensität und Fülle des Erlebens zum Ausdruck bringt. Der poetische Stil zeichnet sich durch eine gewisse Mystik und durch die Verwendung von Synästhesie aus, einer Stilmittel, bei dem verschiedene Sinne miteinander verknüpft werden, um ein reicheres Gesamtbild zu erzeugen.

Schließlich scheint das lyrische Ich, das sich durch „Parfüme“, „Töne“ und „Farben“ ausdrückt, eine Überwindung der herkömmlichen Vorstellungen von Realität und Wahrnehmung zu betonen. Es deutet auf eine Erkenntnis hin, dass die Realität nicht nur eine objektive Wahrheit ist, sondern vielmehr ein komplexes Zusammenspiel von Eindrücken und Erfahrungen, die von unseren Sinnen interpretiert und transformiert werden.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Einklänge“ des Autors Charles Baudelaire. Im Jahr 1821 wurde Baudelaire in Paris geboren. In der Zeit von 1837 bis 1867 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zuordnen. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 85 Worte. Die Gedichte „Anziehender Schauder“, „Aufschrift auf ein verpöntes Buch“ und „Aufschwung“ sind weitere Werke des Autors Charles Baudelaire. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Einklänge“ weitere 101 Gedichte vor.

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