An Hans Siemsen von Joachim Ringelnatz

Uns trennt wohl vieles,
Doch nicht viel,
Gewiß nicht das Ziel,
Ich meine die Vorstellung unseres Zieles.
 
Du bis zart und weich
Und ein Mann mit hohem Geschmack.
Dieses Gedicht ist ein freundlicher Schnack.
Aber wir treffen uns wieder
Im Himmelreich.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „An Hans Siemsen“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
9
Anzahl Wörter
41
Entstehungsjahr
1928
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „An Hans Siemsen“ stammt von dem deutschen Schriftsteller und Kabarettist Joachim Ringelnatz, welcher von 1883 bis 1934 lebte. Es lässt sich demnach zeitlich der Weimarer Republik und dem Expressionismus zuordnen.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht wie eine persönliche Botschaft des Autors an eine bestimmte Person, nämlich Hans Siemsen. Es handelt von Verbundenheit und Unterschieden, von Anerkennung und Aufbruch, doch auch von dem Wunsch nach Wiedersehen.

Inhaltlich bringt das lyrische Ich zum Ausdruck, dass es und der Adressat Hans Siemsen zwar gewisse Unterschiede aufweisen („Uns trennt wohl vieles,/ Doch nicht viel“), diese Unterschiede jedoch nicht bedeutend sind und sie kein Hindernis in ihren Beziehungen darstellen („Gewiss nicht das Ziel“). Es verdeutlicht, dass sie das gleiche Ziel verfolgen und eine gemeinsame Vision haben („Ich meine die Vorstellung unseres Zieles.“). In der zweiten Strophe lobt das lyrische Ich die positiven Qualitäten von Hans Siemsen und beendet das Gedicht mit der optimistischen Vorstellung eines Wiedersehens im Jenseits („Aber wir treffen uns wieder/ Im Himmelreich.“).

Formal besteht das Gedicht aus zwei Strophen, die erste mit vier, die zweite mit fünf Versen. Es gibt kein Reimschema, auch der Metrum scheint unregelmäßig. Eine auffallende Besonderheit ist die direkte Adressierung des Gedichts an eine bestimmte Person, was ihm den Charakter eines persönlichen Briefs oder einer Widmung verleiht. Sprachlich ist das Gedicht schlicht und ohne Nutzung von starken Metaphern oder Ähnlichem. Es wird eine direkte, einfache Sprache verwendet, was die klare Botschaft und den vertrauten Tonfall unterstützt. Die Nutzung des Wortes „Schnack“ (Norddeutsch für Gespräch oder Plausch) führt zu einer heiteren, ungezwungenen Stimmung, die die Freundschaft oder Intimität zwischen dem lyrischen Ich und Hans Siemsen betont.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gedicht „An Hans Siemsen“ von Joachim Ringelnatz eine enge Beziehung, Freundschaft oder tiefe Verbundenheit zwischen dem lyrischen Ich und Hans Siemsen darstellt. Es handelt von Verständnis, Anerkennung und gegenseitiger Wertschätzung, sowie vom Wunsch nach gemeinsamer Zukunft, selbst wenn sie nur im Jenseits möglich sein sollte.

Weitere Informationen

Joachim Ringelnatz ist der Autor des Gedichtes „An Hans Siemsen“. Der Autor Joachim Ringelnatz wurde 1883 in Wurzen geboren. Im Jahr 1928 ist das Gedicht entstanden. In Berlin ist der Text erschienen. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Moderne oder Expressionismus zugeordnet werden. Der Schriftsteller Ringelnatz ist ein typischer Vertreter der genannten Epochen. Das 41 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 9 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Weitere Werke des Dichters Joachim Ringelnatz sind „7. August 1929“, „Abendgebet einer erkälteten Negerin“ und „Abermals in Zwickau“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „An Hans Siemsen“ weitere 560 Gedichte vor.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors Joachim Ringelnatz

Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu Joachim Ringelnatz und seinem Gedicht „An Hans Siemsen“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.

Weitere Gedichte des Autors Joachim Ringelnatz (Infos zum Autor)

Zum Autor Joachim Ringelnatz sind auf abi-pur.de 560 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.