Einer Vorübergehenden von Charles Baudelaire

Es tost betäubend in der strassen raum.
Gross schmal in tiefer trauer majestätisch
Erschien ein weib · ihr finger gravitätisch
Erhob und wiegte kleidbesatz und saum ·
 
Beschwingt und hehr mit einer statue knie.
Ich las · die hände ballend wie im wahne ·
Aus ihrem auge (heimat der orkane):
Mit anmut bannt mit liebe tötet sie.
 
Ein strahl ... dann nacht! o schöne wesenheit
10 
Die mich mit EINEM blicke neu geboren ·
11 
Kommst du erst wieder in der ewigkeit?
 
12 
Verändert · fern · zu spät · auf stets verloren!
13 
Du bist mir fremd · ich ward dir nie genannt ·
14 
Dich hätte ich geliebt · dich die’s erkannt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Einer Vorübergehenden“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
98
Entstehungsjahr
nach 1837
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Dieses Gedicht stammt von Charles Baudelaire, einem französischen Dichter des 19. Jahrhunderts, der oft als Wegbereiter der modernen Poesie angesehen wird.

Das Gedicht vermittelt beim ersten Lesen einen Eindruck von Ungewissheit und Sehnsucht, kombiniert mit einer tiefen Exzentrik. Die Kurve dieses Gedichts, das zunächst den Eindruck erweckt, jemanden zu betrachten, der vorübergeht, und dann in eine tiefe persönliche Reflektion übergeht, ist faszinierend und bewegend.

Inhaltlich handelt das Gedicht von der Begegnung des lyrischen Ichs mit einer mysteriösen und majestätischen Frau, die an ihm vorbeigeht. Ihre Schönheit und Ausstrahlung faszinieren das lyrische Ich tief und er hat das Gefühl, durch einen einzigen Blick von ihr neu geboren zu werden. Trotz der kurzen und flüchtigen Natur dieser Begegnung hinterlässt die Frau einen tiefen Eindruck auf ihn und er wünscht sich, sie wiederzusehen.

Was das lyrische Ich ausdrücken möchte, ist anscheinend die tiefe Faszination und Bewunderung für die Vorübergehende. Darüber hinaus spiegelt das Gedicht vielleicht auch eine Art Melancholie und Sehnsucht wider, die durch die flüchtige Begegnung verursacht wird. Das Gedicht könnte als Darstellung eines kurzen, jedoch intensiven Augenblicks von Schönheit und Verbindung, der jedoch vorübergehend und unerreichbar ist, interpretiert werden.

Formal weist das Gedicht eine recht freie Struktur auf, es ist aber in vier Strophen unterteilt, jeweils mit verschiedenen Anzahl von Versen. Die Sprache ist malerisch und lebendig, voller Energie und Dynamik. Baudelaire verwendet kraftvolle und eindrucksvolle Bilder und Metaphern, die die Intensität und Tiefe der Gefühle des lyrischen Ichs widerspiegeln. Die verwendete Sprache ist lyrisch und poetisch, und die Wortwahl trägt dazu bei, die Atmosphäre und den Ton des Gedichts zu verstärken.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Einer Vorübergehenden“ des Autors Charles Baudelaire. Der Autor Charles Baudelaire wurde 1821 in Paris geboren. Zwischen den Jahren 1837 und 1867 ist das Gedicht entstanden. In Berlin ist der Text erschienen. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das 98 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Der Dichter Charles Baudelaire ist auch der Autor für Gedichte wie „Anziehender Schauder“, „Aufschrift auf ein verpöntes Buch“ und „Aufschwung“. Zum Autor des Gedichtes „Einer Vorübergehenden“ haben wir auf abi-pur.de weitere 101 Gedichte veröffentlicht.

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