Einem Kranken von Theodor Fontane
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Ueber Deine Schwelle |
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Gestatte den Gruß |
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Leichter, spielender Ritornelle. |
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Brennende Nessel – |
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Wie lange noch kettet Dich |
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Der Krankheit Fessel? |
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Dunkle Verbenen – |
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Die Nacht ist lang, |
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O, wie die Stunden sich dehnen! |
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Apfelblüthe – |
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So blüh’ auch dir |
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Ein Trost im Gemüthe. |
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Nickende Veilchen – |
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Der Frühling naht |
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Ueber ein Weilchen. |
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Blaue Cyanen – |
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Siehe, Genesung kommt |
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Und schwingt ihre Fahnen. |
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Rankende Winden – |
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Und Du selber schreitest hinaus |
21 |
Sie zum Kranze zu binden. |
Details zum Gedicht „Einem Kranken“
Theodor Fontane
7
21
69
nach 1835
Realismus
Gedicht-Analyse
Das lyrische Gedicht mit dem Titel „Einem Kranken“ wurde von dem deutschen Dichter und Schriftsteller Theodor Fontane verfasst, der von 1819 bis 1898 lebte. Fontane ist ein Hauptvertreter des deutschen poetischen Realismus, wodurch man das Gedicht zeitlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einordnen kann.
Auf den ersten Blick zeigt das Gedicht eine Reihe abstrakter und bildhafter Verse. Es ist als tröstende Nachricht an eine kranke Person gedacht. Das lyrische Ich kommt mit leichten und spielerischen Worten herein, wahrscheinlich um die Stimmung des kranken Menschen aufzuhellen. Generell handelt das Gedicht von Krankheit, Leid und Hoffnung auf Heilung.
Inhaltsmäßig wendet sich das lyrische Ich an eine kranke Person, deren Krankheit als Fessel bezeichnet wird. Trotz der Schwere und der Dunkelheit, die die Krankheit mit sich bringt, spricht das lyrische Ich tröstende Worte und Vergleiche mit Naturbildern aus. Es verspricht die Ankunft des Frühlings und Genesung, symbolisiert durch nickende Veilchen und blaue Cyanen. Am Ende des Gedichts lässt das lyrische Ich die Hoffnung erklingen, dass der Kranke selbst wieder hinausgehen und Kränze binden wird.
Formal besteht das Gedicht aus sieben Strophen, jede mit drei Versen. Es gibt kein festes Reimschema und die Verse sind freie Verse. Die Sprache des Gedichts ist bildhaft und metaphorisch. Naturbilder und die Verwendung von Farben sind charakteristisch für das Gedicht. Jede Strophe beginnt mit dem Aufruf einer bildhaften Symbolik (Leichte Ritornelle, brennende Nessel, dunkle Verbenen, Apfelblüte, nickende Veilchen, blaue Cyanen, rankende Winden), die im weiteren Verlauf der jeweiligen Strophe weiter ausgeführt werden.
Die Verwendung von Naturbildern lässt auf die Vergänglichkeit von Gesundheit und Krankheit schließen, während Farben möglicherweise Emotionen darstellen. Das lyrische Ich verwendet diese Bilder und Metaphern, um Hoffnung und Trost zu vermitteln. Die emotional aufgeladene Sprache und das Fehlen eines Reimschemas könnten dazu beitragen, den ernsten aber hoffnungsvollen Ton des Gedichts zu untermalen.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Einem Kranken“ des Autors Theodor Fontane. Im Jahr 1819 wurde Fontane in Neuruppin geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1835 und 1898. Stuttgart und Berlin ist der Erscheinungsort des Textes. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Bei Fontane handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 69 Wörter. Es baut sich aus 7 Strophen auf und besteht aus 21 Versen. Weitere Werke des Dichters Theodor Fontane sind „An Bettina“, „An Emilie“ und „An Lischen“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Einem Kranken“ weitere 214 Gedichte vor.
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