An Gabriele B. von Joachim Ringelnatz

Schenk mir dein Herz für vierzehn Tage,
Du weit ausschreitendes Giraffenkind,
Auf daß ich ehrlich und wie in den Wind
Dir Gutes und Verliebtes sage.
 
Als ich dich sah, du lange Gabriele,
Hat mich ein Loch in deinem Strumpf gerührt,
Und ohne daß du’s weißt, hat meine Seele
Durch dieses Loch sich bei dir eingeführt.
Verjag sie nicht und sage: „Ja!“
10 
Es war so schön, als ich dich sah.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „An Gabriele B.“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
10
Anzahl Wörter
70
Entstehungsjahr
nach 1899
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „An Gabriele B.“ wurde von Joachim Ringelnatz verfasst, ein bedeutender Autor der Weimarer Republik in Deutschland. Ringelnatz wurde am 7. August 1883 geboren und starb am 17. November 1934. Das Gedicht wurde vermutlich in den 1920er oder frühen 1930er Jahren verfasst, als Ringelnatz sehr aktiv war.

Der erste Eindruck des Gedichts ist recht humorvoll und fröhlich. Ringelnatz spielt auf charmante und witzige Weise mit Bildern und Worten. Es scheint eine gewisse Zuneigung und Freude gegenüber der angesprochenen Person, Gabriele B., auszudrücken.

Inhaltlich vermittelt das lyrische Ich im Gedicht seine Liebe und Zuneigung zu Gabriele B. Es bittet sie darum, ihr Herz für 14 Tage an es zu verschenken, und verspricht, in dieser Zeit nur liebevolle und gute Dinge zu ihr zu sagen. Es wird angedeutet, dass das lyrische Ich Gefühle seit dem ersten Anblick von Gabriele entwickelt hat, sogar durch etwas so Alltägliches wie ein Loch in ihrem Strumpf inspiriert wurde. Das lyrische Ich bittet Gabriele, seine Gefühle nicht abzuweisen und zugibt, dass es schön war, sie zu sehen.

Die Form und Sprache des Gedichts sind eher unkompliziert und direkt. Ringelnatz verwendet einfache Worte und Sätze, um seine Botschaft zu vermitteln. Die Metaphern und Bilder, die er verwendet, sind leicht zu verstehen und oft humorvoll, wie das „weit ausschreitende Giraffenkind“ und das Loch im Strumpf. Das Gedicht hat keinen festen Reim- oder Rhythmus-Schema, was es mehr wie einen Fluss von Gedanken und Gefühlen, als wie ein traditionelles, streng strukturiertes Gedicht erscheinen lässt. Es ist dies jedoch eine typische Vorgehensweise von Ringelnatz und prägt seinen unverwechselbaren Stil. Insgesamt vermittelt das Gedicht eine Stimmung der unbeschwerten Liebe und Zuneigung, die trotz oder gerade wegen ihrer Schlichtheit sehr berührend ist.

Weitere Informationen

Joachim Ringelnatz ist der Autor des Gedichtes „An Gabriele B.“. Geboren wurde Ringelnatz im Jahr 1883 in Wurzen. Das Gedicht ist in der Zeit von 1899 bis 1934 entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Moderne oder Expressionismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Ringelnatz handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das vorliegende Gedicht umfasst 70 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 10 Versen. Die Gedichte „Abschied von Renée“, „Abschiedsworte an Pellka“ und „Afrikanisches Duell“ sind weitere Werke des Autors Joachim Ringelnatz. Zum Autor des Gedichtes „An Gabriele B.“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 560 Gedichte vor.

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