Ein Jüngling liebt ein Mädchen von Heinrich Heine
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Ein Jüngling liebt ein Mädchen, |
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Die hat einen Andern erwählt; |
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Der Andre liebt eine Andre, |
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Und hat sich mit dieser vermählt. |
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Das Mädchen heurathet aus Aerger |
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Den ersten besten Mann, |
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Der ihr in den Weg gelaufen; |
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Der Jüngling ist übel dran. |
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Es ist eine alte Geschichte, |
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Doch bleibt sie immer neu; |
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Und wem sie just passiret, |
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Dem bricht das Herz entzwei. |
Details zum Gedicht „Ein Jüngling liebt ein Mädchen“
Heinrich Heine
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12
61
1822–1823
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Dieses Gedicht ist von Heinrich Heine, einem der bedeutendsten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts. „Ein Jüngling liebt ein Mädchen“ ist dabei eine typische Vertretung der Lyrik jener Zeit, in der Natur, Gefühle und das Individuum im Mittelpunkt stehen.
Das Gedicht erzählt eine traurige Liebesgeschichte und vermittelt damit auf den ersten Blick Melancholie und Traurigkeit. Ein junger Mann liebt ein Mädchen, das jedoch einen Anderen bevorzugt. Dieser jedoch liebt wiederum eine andere Frau und heiratet diese schließlich. Aus Ärger darüber heiratet das Mädchen den ersten Mann, der ihr über den Weg läuft, wodurch der Jüngling letztlich unglücklich bleibt.
Die Botschaft des lyrischen Ichs ist hierbei einerseits das Leid, das mit unerwiderter Liebe einhergeht und andererseits die Ironie des Schicksals: Die Verehrte erwidert die Gefühle nicht und entscheidet sich stattdessen für eine unglückliche Ehe aus Trotz.
Formal besteht das Gedicht aus drei Strophen zu je vier Versen, es folgt also einem klaren, festen Schema. Die Sprache ist einfach und direkt, was die Verständlichkeit erhöht und den Fokus auf die emotionalen Aspekte des Inhalts lenkt. Die einfache Sprache unterstreicht dabei das universelle und zeitlose Thema des Gedichts: die unerwiderte Liebe und ihre schmerzhaften Folgen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Heines Gedicht ein eindrückliches Bild von den Leiden der unerwiderten Liebe und ihren Folgen zeichnet. Es spricht das Gefühl der Verzweiflung und der Ohnmacht an und macht auf die Ironie des Lebens aufmerksam. Damit ist es ein typisches Beispiel für die Lyrik des 19. Jahrhunderts.
Weitere Informationen
Heinrich Heine ist der Autor des Gedichtes „Ein Jüngling liebt ein Mädchen“. 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Im Jahr 1823 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Hamburg. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 61 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Der Dichter Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Ach, die Augen sind es wieder“, „Ach, ich sehne mich nach Thränen“ und „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Ein Jüngling liebt ein Mädchen“ weitere 535 Gedichte vor.
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