Ein Herz, was sich mit Sorgen quält von Wilhelm Busch
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Ein Herz, was sich mit Sorgen quält, |
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Hat selten frohe Stunden. |
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Es hat sich schon sein Theil erwählt, |
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Die Hoffnung ist verschwunden. |
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Drum glücklich ist, wer das vergißt, |
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Was einmal nicht zu ändern ist. |
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Die Sonne, die so früh aufgeht, |
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Pflegt selten spät zu scheinen. |
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Das Glücke, das so früh aufblüht, |
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Pflegt schon am Mittag Weinen. |
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Drum glücklich ist, wer das vergißt, |
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Was einmal nicht zu ändern ist. |
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Frisch auf, mein Herz, ermuntre dich |
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Und sei dein eigner Meister! |
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Was quälst du dich so jämmerlich |
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Mit deinen Lebensgeistern? |
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Wer weiß, wo man noch Rosen bricht, |
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Drum sei vergnügt und sorge nicht! |
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Obgleich mein Schiff vor Anker liegt |
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Bei ganz konträrem Winde, |
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So hab ich doch die Hoffnung noch |
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Daß ich den Hafen finde. |
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Der Hafen liegt, wo Freundschaft ruht, |
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Was lange währt, wird endlich gut. |
Details zum Gedicht „Ein Herz, was sich mit Sorgen quält“
Wilhelm Busch
4
24
135
nach 1848
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus
Gedicht-Analyse
Der Autor dieses Gedichts ist Wilhelm Busch, ein deutscher Dichter und Zeichner, der im 19. Jahrhundert lebte. Angesichts des klassischen Stils und der traditionellen Themen könnte dieses Gedicht während seiner aktiven Periode von Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts geschrieben worden sein.
Bereits beim ersten Eindruck bemerkt man, dass das Gedicht durch Melancholie, aber auch durch eine gewisse Art von Optimismus geprägt ist. Es scheint ein Wechselspiel zwischen Leid und Hoffnung darzustellen, welches sich durch das gesamte Gedicht zieht.
Inhaltlich handelt das Gedicht davon, wie man mit unveränderlichen Ereignissen und Umständen umgehen sollte. Das lyrische Ich spricht von einem „Herz“, das sich durch Sorgen gequält fühlt, und wie die Hoffnung schwinden kann. Doch es weist auch immer wieder auf die Notwendigkeit hin, in Zeiten der Not weiterhin positiv zu bleiben und Dinge zu akzeptieren, die man nicht ändern kann. Zudem bringt das lyrische Ich zum Ausdruck, dass man sein eigenes Glück schmieden und seine Sorgen nicht überbewerten sollte.
Die Form des Gedichts besteht aus vier sechslinigen Strophen, die jeweils zwei Quartette und ein abschließendes, zweizeiliges „Refrain“ ähnliches Element umfassen. Dieses Element wiederholt sich in den ersten beiden Strophen und verändert sich leicht in den letzten beiden, um die Verschiebung in der Haltung des lyrischen Ichs zu verdeutlichen.
In seiner Sprache und seinen Metaphern arbeitet das Gedicht mit Bildern der Natur (die aufgehende und untergehende Sonne, blühende Glücke, Rosen pflücken) und der Schifffahrt (Schiff, Anker, Hafen, Wind), um Gefühle der Verzweiflung und Hoffnung darzustellen.
Insgesamt ist dieses Gedicht eine schöne Darstellung der menschlichen Fähigkeit, trotz ungünstiger Umstände Hoffnung und Stärke zu bewahren.
Weitere Informationen
Wilhelm Busch ist der Autor des Gedichtes „Ein Herz, was sich mit Sorgen quält“. Der Autor Wilhelm Busch wurde 1832 in Wiedensahl geboren. In der Zeit von 1848 bis 1908 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in München. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das Gedicht besteht aus 24 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 135 Worte. Die Gedichte „Also hat es dir gefallen“, „Auf Wiedersehn“ und „Auf den Sonntag früh Morgen“ sind weitere Werke des Autors Wilhelm Busch. Zum Autor des Gedichtes „Ein Herz, was sich mit Sorgen quält“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 208 Gedichte vor.
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