Ein gleiches von Johann Wolfgang von Goethe

Ueber allen Gipfeln
Ist Ruh’,
In allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Ein gleiches“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
24
Entstehungsjahr
1780
Epoche
Sturm & Drang,
Klassik

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Ein Gleiches“ wurde von Johann Wolfgang von Goethe verfasst, einem der bedeutendsten Vertreter der deutschen Literatur. Er lebte von 1749 bis 1832, was das Gedicht in die Epoche der Weimarer Klassik einordnet, von der Goethe einer der Hauptvertreter war.

Beim ersten Lesen des Gedichts entsteht ein Bild von harmonischer Stille und Ruhe in der Natur. Der Titel „Ein Gleiches“ kann als Hinweis auf eine universelle Erkenntnis gesehen werden, die in der Ruhe und Stille der Natur verborgen liegt.

Im Inhalt des Gedichtes wird ein Bild der allgemeinen Ruhe und Stille vermittelt, die über allen Berggipfeln und in allen Baumwipfeln liegt. Die Vogelstimmen sind verstummt und es gibt kaum einen Hauch zu spüren. Das lyrische Ich fordert den Leser auf zu warten, denn auch er wird bald zur Ruhe kommen. Diese Aussage kann als Verweis darauf gedeutet werden, dass jedem Lebewesen nach dem Leben die Ruhe des Todes bevorsteht.

In Bezug auf die Form und Sprache fällt auf, dass das Gedicht aus einer einzigen Strophe mit acht Versen besteht und in einem einfachen, klaren Stil gehalten ist. Die Sprache ist ausdrucksstark und bildhaft mit einer starken Betonung der Natur. Die schlichte und klare Sprache unterstreicht die universelle Aussagekraft des Gedichtes. Die Verse bauen aufeinander auf und münden in den abschließenden Zeilen. Das 'du' in Vers 4 erzeugt eine direkte Ansprache und somit Verbundenheit zwischen Lyrischem Ich und Leser. Das wiederholte Wort 'Ruhe' betont die zentrale Bedeutung von Ruhe und Stille im Gedicht.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Ein gleiches“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Johann Wolfgang von Goethe. Goethe wurde im Jahr 1749 in Frankfurt am Main geboren. Im Jahr 1780 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Stuttgart und Tübingen. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Sturm & Drang oder Klassik zu. Bei dem Schriftsteller Goethe handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen.

Als Sturm und Drang (auch Genieperiode oder Geniezeit) bezeichnet man eine Literaturepoche, die auf die Jahre 1765 bis 1790 datiert werden kann. Sie knüpfte an die Empfindsamkeit an und ging später in die Klassik über. Die Epoche des Sturm und Drang war eine Protestbewegung, die aus der Aufklärung hervorging. Der Protest richtete sich dabei gegen den Adel und dessen höfische Welt, sowie andere absolutistische Obrigkeiten. Er richtete sich aber auch gegen das Bürgertum, das als freudlos und eng galt, und dessen Moralvorstellungen veraltet waren. Als Letztes richtete sich der Protest der Epoche des Sturm und Drang gegen Traditionen in der Literatur. Die Vertreter waren meistens junge Autoren, zumeist nicht älter als 30 Jahre. In den Gedichten wurde darauf geachtet eine geeignete Sprache zu finden, um die subjektiven Empfindungen des lyrischen Ichs zum Ausdruck zu bringen. Die Nachahmung und Idealisierung von Schriftstellern aus vergangenen Epochen wie dem Barock wurde abgelehnt. Die traditionellen Werke wurden dennoch geschätzt und dienten als Inspiration. Es wurde eine eigene Jugendkultur und Jugendsprache mit kraftvollen Ausdrücken, Ausrufen, Wiederholungen und Halbsätzen geschaffen. Mit seinen beiden wichtigen Vertretern Schiller und Goethe entwickelte sich der Sturm und Drang weiter und ging in die Weimarer Klassik über.

Prägend für die Literatur der Weimarer Klassik war die Französische Revolution. Menschen setzten sich dafür ein, dass für alle die gleichen Rechte gelten sollten. Der Beginn der Weimarer Klassik ist im Jahr 1786 auszumachen. Die Epoche der Klassik endete im Jahr 1832 mit dem Tod Goethes. Die Weimarer Klassik wird oft nur als Klassik bezeichnet. Beide Bezeichnungen sind in der Literatur gebräuchlich. Die Klassik orientiert sich an traditionellen Vorbildern aus der Antike. Sie strebt nach Harmonie ganz im Gegensatz zur Epoche der Aufklärung und des Sturm und Drangs. In der Gestaltung wurde das Wesentliche, Gültige, Gesetzmäßige aber auch die Harmonie und der Ausgleich gesucht. Im Gegensatz zum Sturm und Drang, wo die Sprache oftmals roh und derb ist, bleibt die Sprache in der Klassik den sich selbst gesetzten Regeln treu. Die bedeutenden Schriftsteller der Klassik sind: Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Christoph Martin Wieland und Johann Gottfried von Herder.

Das 24 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit nur einer Strophe. Weitere Werke des Dichters Johann Wolfgang von Goethe sind „An den Schlaf“, „An den Selbstherscher“ und „An die Entfernte“. Zum Autor des Gedichtes „Ein gleiches“ haben wir auf abi-pur.de weitere 1618 Gedichte veröffentlicht.

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