Ein Fichtenbaum steht einsam von Heinrich Heine

Ein Fichtenbaum steht einsam
Im Norden auf kahler Höh’.
Ihn schläfert; mit weißer Decke
Umhüllen ihn Eis und Schnee.
 
Er träumt von einer Palme,
Die, fern im Morgenland,
Einsam und schweigend trauert
Auf brennender Felsenwand.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Ein Fichtenbaum steht einsam“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
35
Entstehungsjahr
1822–1823
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Ein Fichtenbaum steht einsam“ stammt von Heinrich Heine, einem der bedeutendsten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts. Da Heine von 1797 bis 1856 lebte, lässt sich das Werk in die Epoche der Romantik einordnen, welche von etwa 1795 bis 1848 andauerte.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht aufgrund seiner Thematik und seiner poetischen Sprache sowohl traurig als auch sehnsüchtig. Die Bilder von einer einsamen Fichte in der kalten nordischen Landschaft und einer ebenso einsamen Palme in der trockenen Hitze des Morgenlandes evozieren Gefühle der Sehnsucht und Melancholie.

Inhaltlich geht es im Gedicht darum, dass eine Fichte im Norden im Schnee einsam ist und von einer Palme träumt, die im Morgenland ebenfalls einsam ist. Dies kann als Metapher für das Sehnen nach etwas Unbekanntem oder Unerreichbarem gedeutet werden. Vielleicht sehnt sich die Fichte nach der Wärme und dem Licht, die die Palme hat, und umgekehrt die Palme nach der Kühle und Stille der Fichte. Das lyrische Ich könnte durch diese Metapher versuchen, seine eigene Sehnsucht und Einsamkeit auszudrücken, aber auch die Universalität solcher Gefühle hervorheben.

Formal besteht das Gedicht aus zwei Strophen zu je vier Versen, was eine einfache und klare Struktur schafft. Die Sprache ist einfach und direkt, doch gleichzeitig sehr bildhaft und poetisch. Vor allem die Kontraste zwischen Kälte und Wärme, Licht und Dunkelheit, Norden und Morgenland tragen zur poetischen Wirkung des Gedichts bei. Im ersten Teil des Gedichts werden die Wörter „einsam“, „kahler Höh'“, „schläfert“, „weißer Decke“, „Eis und Schnee“ verwendet, um ein Bild der Kälte und der Isolation zu zeichnen. Im zweiten Teil hingegen dominieren Wörter wie „Palme“, „fern“, „Morgenland“, „trauert“, „brennender Felsenwand“ die Szenerie, die eine Atmosphäre der Sehnsucht und der Exotik erzeugen.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Gedicht „Ein Fichtenbaum steht einsam“ ein poetisches Werk ist, das Einsamkeit und Sehnsucht in poetischer und kontrastreicher Weise darstellt. Es ist eine Metapher für die permanente Suche und Sehnsucht des Menschen nach dem, was er nicht hat und womöglich auch nicht erreichen kann. Dabei nutzt Heinrich Heine eine einfache Form und klare, aber dennoch bildreiche Sprache.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Ein Fichtenbaum steht einsam“ ist Heinrich Heine. Geboren wurde Heine im Jahr 1797 in Düsseldorf. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1823. Hamburg ist der Erscheinungsort des Textes. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Der Schriftsteller Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 35 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Der Dichter Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Almansor“, „Als ich, auf der Reise, zufällig“ und „Alte Rose“. Zum Autor des Gedichtes „Ein Fichtenbaum steht einsam“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.

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