Eifel-Mohn von Heinrich Kämpchen

Oben auf den kahlen Eifelhöh’n
Sah ich Mohn in voller Blüte steh’n,
Seine Grüße auf mich niederweh’n –
Roten Mohn – wie eine Feuergarbe. –
 
Sind die Täler auch noch nicht durchloht
Von dem schönen, farbenprächt’gen Rot
(Elend herrscht darin und Menschennot),
Auf den Bergen weht schon uns’re Fahne. –
 
Auch die Eifellande werden wach,
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Wenn auch langsam erst und allgemach,
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Auch die Armen wollen dort ein Dach,
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Das sie schützet vor den Daseinsstürmen. –
 
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Roter Mohn, wie hast du mich beglückt!
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Eine Blume hab’ ich mir gepflückt,
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Mit dem Purpur meine Brust geschmückt,
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Zur Erinnerung für spät’re Tage. –
 
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Bist du doch das leuchtende Symbol
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Für den Völkerbund von Pol zu Pol,
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Für der Menschheit Glück und aller Wohl,
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Auch hoch oben auf den Eifelbergen. –
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.4 KB)

Details zum Gedicht „Eifel-Mohn“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
126
Entstehungsjahr
1909
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Eifel-Mohn“ wurde von Heinrich Kämpchen verfasst, einem deutschen Schriftsteller und Journalisten, der von 1847 bis 1912 lebte. Dies zeugt von einer zeitlichen Einordnung in der späten Epoche des Realismus bis hin zur Jahrhundertwende.

Auf den ersten Blick weckt das Gedicht eine landschaftliche Atmosphäre der Eifel. Es zeichnet ein Bild der kargen Eifelhöhen, die durch den blühenden Mohn eine belebende Note erhalten. In einfachen Worten gibt das lyrische Ich wieder, dass es auf den kahlen Eifelhöhen Mohn in voller Blüte sieht und beobachtet, wie seine Grüße auf ihn niederwehen. Es bemerkt, dass die Täler noch nicht durchdrungen sind von der Farbpracht des Klatschmohns und dass in ihnen Armut und Not herrschen. Trotzdem sieht es Hoffnung, da auf den Bergen schon die Fahne weht, was möglicherweise einen politischen Kontext andeutet.

Das lyrische Ich scheint sich zu wünschen, dass die Eifelländer aufwachen und die Armen dort ein Dach suchen, das sie vor den Stürmen des Daseins schützt. Die Schönheit des Mohns hat es so sehr beglückt, dass es sich eine Blume gepflückt hat, um sich mit ihrem Purpur zu schmücken, als Erinnerung für spätere Tage. Das Gedicht endet mit dem Bild des Mohns als leuchtendes Symbol für den Völkerbund, für das Glück und Wohl der Menschheit, selbst hoch oben auf den Eifelbergen.

Das Gedicht besteht aus mehreren Vierzeilern, die jeweils aus vier Versen bestehen. Die Sprache ist angesichts der Zeit, in der das Gedicht verfasst wurde, recht modern und gut verständlich. Der Autor verwendet bildhafte und anschauliche Sprache, um die Landschaft der Eifel und die Schönheit des Mohns zu beschreiben. Es werden auch soziale und politische Themen des damaligen Zeitgeistes angesprochen, was auf das soziale Engagement des Autors hinweist. Es lässt sich eine Art Sehnsucht und Wunsch nach Veränderung herauslesen, die der Mohn als Symbol der Hoffnung verkörpert.

Weitere Informationen

Heinrich Kämpchen ist der Autor des Gedichtes „Eifel-Mohn“. Der Autor Heinrich Kämpchen wurde 1847 in Altendorf an der Ruhr geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1909 entstanden. Der Erscheinungsort ist Bochum. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Die Richtigkeit der Epoche sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das 126 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 5 Strophen. Heinrich Kämpchen ist auch der Autor für Gedichte wie „Am Grabe der Mutter“, „Am Kochbrunnen in Wiesbaden“ und „Am Marienbrönnlein“. Zum Autor des Gedichtes „Eifel-Mohn“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 165 Gedichte vor.

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