Herbstabend von Friedrich Wilhelm Weber
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Nun dämmern Flur und Halde, |
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und heimwärts treibt der letzte Hirt; |
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fern klagt ein Lamm im Walde, |
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das von der Herde sich verirrt. |
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Die welken Blätter beben, |
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der Herbstwind rauscht, der Winter droht; |
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o flücht'ges Blütenleben, |
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o kurzer Traum, o kalter Tod! |
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Noch glüht am Himmelsrande |
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die Abendwolke, glanzumsäumt: |
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Ob sie vom Morgenlande, |
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vom Lenz und seinen Rosen träumt? — |
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Wie bist du so beklommen, |
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du kummervolles Menschenkind? |
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Das Spätrot ist verglommen, |
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die Nacht bricht an, kalt saust der Wind. |
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Was will dein banges Klagen, |
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du harmerfüllte Menschenbrust? |
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Die nachkten Arme sagen, |
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daß du, wie alles, sterben mußt. |
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Zerstieben und verwehen |
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wie gelbes Laub im öden Raum? |
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Verglimmen und vergehen |
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wie dort im West ein Wolkentraum? |
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O Nacht auf Flur und Halde, |
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die dunkler, immer dunkler wird! |
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Laut klagt das Lamm im Walde, |
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das von der Herde sich verirrt. — |
Details zum Gedicht „Herbstabend“
Friedrich Wilhelm Weber
7
28
140
1813 - 1894
Klassik,
Romantik,
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Friedrich Wilhelm Weber ist der Autor des Gedichtes „Herbstabend“. Der Autor Friedrich Wilhelm Weber wurde 1813 in Alhausen geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1829 und 1894. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zu. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das Gedicht besteht aus 28 Versen mit insgesamt 7 Strophen und umfasst dabei 140 Worte. Weitere Werke des Dichters Friedrich Wilhelm Weber sind „Alte Geschichten“, „Der beste Orden“ und „Beim Tode meines Bruders“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Herbstabend“ keine weiteren Gedichte vor.
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