Ehemals und Jetzt von Johann Christian Friedrich Hölderlin

In jüngern Tagen war ich des Morgens froh,
Des Abends weint’ ich; jetzt, da ich älter bin,
Beginn’ ich zweifelnd meinen Tag, doch
Heilig und heiter ist mir sein Ende.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Ehemals und Jetzt“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
4
Anzahl Wörter
30
Entstehungsjahr
1799
Epoche
Klassik,
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Ehemals und Jetzt“ wurde von Johann Christian Friedrich Hölderlin verfasst, einem deutschen Dichter der Weimarer Klassik. Hölderlin lebte von 1770 bis 1843, dieses Gedicht kann daher etwa in das späte 18. oder frühe 19. Jahrhundert eingeordnet werden.

Beim ersten Lesen des Gedichts entsteht ein melancholischer, fast wehmütiger Eindruck. Das lyrische Ich reflektiert seine eigene Bewusstseinsveränderung mit dem Älterwerden und die verschiedenen Emotionen, die es zu verschiedenen Lebensphasen zugeordnet hat.

Inhaltlich geht es, wie der Titel bereits vermuten lässt, um eine Gegenüberstellung der Jugend und des Alters. In jüngeren Jahren war das lyrische Ich morgens glücklich und weinte abends, was eine Metapher für die Höhen und Tiefen, die Dynamik und Ungewissheit der Jugend sein könnte. Im Alter hingegen beginnt der Tag mit Zweifeln, möglicherweise durch die Erfahrung des Lebens und die Bewusstheit von dessen Vergänglichkeit, der Tag endet allerdings heilig und heiter, was eine Akzeptanz und Gelassenheit gegenüber dem Leben und dem Sterben deutet.

Das Gedicht ist formal recht schlicht, in einer einzigen Strophe mit vier Versen. Die klare, einfache Sprache unterstreicht die ernste und melancholische Stimmung. Besonders bedeutsam erscheinen die wiederholte Verwendung des persönlichen Fürworts „ich“, die die subjektive Erfahrung betont, und die Adjektive „froh“, „weint“, „zweifelnd“, „heilig“ und „heiter“, die die emotionalen Zustände des lyrischen Ichs verdeutlichen.

In seinen wenigen Worten bietet Hölderlins Gedicht eine tiefe Reflexion über das Altern, das Bewusstsein und die Veränderungen, die das Leben mit sich bringt. Es verdeutlicht die Reise von der unsicheren Dynamik der Jugend zur ruhigen Akzeptanz im Alter. Diese simple aber kraftvolle Darstellung ist ein Markenzeichen von Hölderlins Dichtkunst.

Weitere Informationen

Johann Christian Friedrich Hölderlin ist der Autor des Gedichtes „Ehemals und Jetzt“. 1770 wurde Hölderlin in Lauffen am Neckar geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1799 zurück. Erscheinungsort des Textes ist Stuttgart. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Klassik oder Romantik zu. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das 30 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 4 Versen mit nur einer Strophe. Die Gedichte „Das Unverzeihliche“, „Dem Genius der Kühnheit“ und „Der Gott der Jugend“ sind weitere Werke des Autors Johann Christian Friedrich Hölderlin. Zum Autor des Gedichtes „Ehemals und Jetzt“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 181 Gedichte vor.

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