Kein Holz ist also fest in Kern und Rinden von Dante Alighieri

Kein Holz ist also fest in Kern und Rinden,
Kein Stein hat solche Härte je errungen,
Daß sie, die grausam meinen Tod bedungen,
Nicht mit dem Blick ihn könnt’ in Lieb’ entzünden.
 
Wer sie erschaut, der wird im Herzen finden
Des Blickes Pfeil, ist ihm nicht Flucht gelungen.
Dann muß er sterben, weil er nie errungen
Den Lohn, den sonsten treue Dienste künden.
 
Warum, ach, wurde solche Machtenfülle
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Den Augen dieser spröden Frau gegeben,
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Die keinen ihrer Treuen läßt am Leben,
 
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Daß mitleidlos sie stolz, voll Widerstreben,
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Den Wunsch nicht dem, der für sie stirbt, erfülle
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Und ihre Reize gar vor ihm verhülle?
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Kein Holz ist also fest in Kern und Rinden“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
103
Entstehungsjahr
nach 1281
Epoche
Spätmittelalter

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht stammt von Dante Alighieri, einem bedeutenden italienischen Dichter des Mittelalters. Er ist am 14. September 1321 gestorben, sodass das Gedicht in die Zeit des Spätmittelalters einzuordnen ist.

Auf den ersten Eindruck handelt es sich bei diesem Gedicht um ein Liebesgedicht, doch die Leidenschaft des lyrischen Ichs wird mit Frustration und Vorwürfen gegenüber der Angebeteten gemischt.

Inhaltlich thematisiert das lyrische Ich seine unerwiderte, ja leidende Liebe zu einer Frau. Sie wird als schön und mächtig, aber auch als kalt und unnahbar dargestellt. Ihr Aussehen sei so kräftig, dass weder Holz noch Stein ihr standhalten könnten. Sie erweckt in ihm Liebe, doch verschließt sich seinen Avancen. Der Blick dieser Frau, so scheint es, sorgt dafür, dass der Sprecher fällt – metaphorisch stirbt er und bekommt keine Belohnung für seine Dienste und seine Liebe.

In Form und Sprache erscheint das Gedicht recht klassisch. Es besteht aus vierzehn Versen, verteilt auf vier Strophen in unterschiedlicher Länge. Die verwendete Sprache ist gehoben und poetisch, mit Metaphern und Personifikationen, welche die einzelnen Bilder und Emotionen des lyrischen Ichs verdeutlichen. Das Motiv des harten Stein und Holz etwa dient dazu, die starke Macht der Angebeteten darzustellen, während „Blickes Pfeil“ ihr schönes Aussehen symbolisiert, welches das Herz des Sprechers trifft und ihn in unerfüllte Liebe verfallen lässt.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der tragische Charakter der unerwiderten Liebe im Mittelpunkt dieses Gedichts steht. Die mächtige, aber gefühllose Frau, die Schock und Traurigkeit auslöst, aber keine Zuneigung oder Mitgefühl hat, wird von Dante meisterhaft skizziert und präsentiert eine ironische und schmerzhafte Darstellung von Liebe und Begehren.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Kein Holz ist also fest in Kern und Rinden“ ist Dante Alighieri. Der Autor Dante Alighieri wurde 1265 in Florenz geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1281 und 1321. Der Erscheinungsort ist Berlin. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Spätmittelalter zugeordnet werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 103 Worte. Weitere Werke des Dichters Dante Alighieri sind „Wer blickte jemals ohne heimlich Zagen“, „Von jenem Stern, der seines Laufes Bogen“ und „Von Frauen sah ich eine holde Schar“. Zum Autor des Gedichtes „Kein Holz ist also fest in Kern und Rinden“ haben wir auf abi-pur.de weitere 20 Gedichte veröffentlicht.

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