Durchweg lebendig von Wilhelm Busch

Nirgends sitzen tote Gäste.
Allerorten lebt die Kraft.
Ist nicht selbst der Fels, der feste,
Eine Kraftgenossenschaft?
 
Durch und durch aus Eigenheiten,
So und so zu sein bestrebt,
Die sich lieben, die sich streiten,
Wird die bunte Welt gewebt.
 
Hier gelingt es, da mißglückt es.
10 
Wünsche finden keine Rast.
11 
Unterdrücker, Unterdrücktes,
12 
Jedes Ding hat seine Last.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Durchweg lebendig“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
56
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht wurde von Wilhelm Busch verfasst, einem deutschen Dichter und Zeichner aus dem 19. Jahrhundert. Busch wurde am 15. April 1832 geboren und starb am 9. Januar 1908 und ist vor allem für seine humorvollen und gesellschaftskritischen Werke bekannt.

Beim ersten Lesen fällt auf, dass das Gedicht in drei Strophen von jeweils vier Versen gegliedert ist. Die Themen erscheinen universell und dürften auch heute noch relevant sein.

Inhaltlich spricht das lyrische Ich davon, dass überall Leben und Aktivität herrschen („Nirgends sitzen tote Gäste / Allerorten lebt die Kraft“). Selbst der anscheinend unveränderliche Fels wird als „Kraftgenossenschaft“ bezeichnet, was darauf hinweist, dass das lyrische Ich überall in der Natur eine gewisse Lebenskraft oder Energie sieht.

In der zweiten Strophe wird diese Idee weiter ausgearbeitet. Die Welt besteht aus vielen „Eigenheiten“, unterschiedlichen Charakteren und Tendenzen, die sich manchmal lieben, manchmal streiten. Aus ihnen und ihren Interaktionen wird laut dem lyrischen Ich die bunte Welt gewebt.

Die dritte Strophe beschreibt, dass ein Teil dieser Strebungen erfolgreich ist, während andere scheitern. Wünsche finden keinen Halt oder Ruhe: Es gibt Unterdrücker und Unterdrückte, und jedes Ding hat seine Last zu tragen. Dies stellt ein eher düsteres Bild der Welt dar, in der jeder und alles mit eigenen Problemen, Kämpfen und Herausforderungen konfrontiert ist.

Vom sprachlichen und formalen Gesichtspunkt aus betrachtet hat das Gedicht einen klaren, einfachen Aufbau und eine geradlinige Sprache. Die Verwendung von Alltagssprache und die klaren, unprätentiösen Beschreibungen sind charakteristisch für Buschs Stil. Buschs Gebrauch des Präsens verleiht dem Text Unmittelbarkeit, und die thematisierte universelle Lebenskraft könnte eine eher optimistische Auslegung zulassen, obwohl eine gewisse Melancholie in der dritten Strophe unübersehbar ist. Das Gedicht ist in Reimpaaren abgefasst, was ihm einen festen Rhythmus gibt und die Aussagen des Autors unterstreicht.

Weitere Informationen

Wilhelm Busch ist der Autor des Gedichtes „Durchweg lebendig“. Geboren wurde Busch im Jahr 1832 in Wiedensahl. Zwischen den Jahren 1848 und 1908 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Wiesbaden u. Berlin. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das vorliegende Gedicht umfasst 56 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Die Gedichte „Bedächtig“, „Befriedigt“ und „Beiderseits“ sind weitere Werke des Autors Wilhelm Busch. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Durchweg lebendig“ weitere 208 Gedichte vor.

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