Durch den Wald, im Mondenscheine von Heinrich Heine

Durch den Wald, im Mondenscheine
Sah ich jüngst die Elfen reuten;
Ihre Hörner hört ich klingen,
Ihre Glöckchen hört’ ich läuten.
 
Ihre weißen Rößlein trugen
Güldnes Hirschgeweih’ und flogen
Rasch dahin, wie wilde Schwäne
Kam es durch die Luft gezogen.
 
Lächelnd nickte mir die Kön’gin,
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Lächelnd, im Vorüberreuten.
11 
Galt das meiner neuen Liebe,
12 
Oder soll es Tod bedeuten?
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Durch den Wald, im Mondenscheine“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
59
Entstehungsjahr
1844
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Durch den Wald, im Mondenscheine“ stammt von dem deutschen Dichter Heinrich Heine, der zwischen 1797 und 1856 lebte. Aufgrund der Lebensdaten des Autors lässt sich das Gedicht der Epoche der Romantik zuordnen. Beim ersten Lesen entsteht der Eindruck eines märchenhaften Szenarios, getaucht in mystisches Mondlicht, das die Natur und übernatürliche Elemente miteinander verbindet.

Inhaltlich beschreibt das lyrische Ich eine nächtliche Begegnung mit dem Elfen-Tross in einem Wald. Es werden detaillierte Beschreibungen der Elfen, deren Rösser und die Geräusche, die sie verursachen, gegeben. In der letzten Strophe interagieren sie mit dem lyrischen Ich, die Elf-Königin nickt ihm lächelnd zu. Die Reaktion weckt Zweifel und Unsicherheit beim lyrischen Ich, ob das Lächeln seiner neuen Liebe gilt oder den Tod ankündigt.

Diese Frage steht im Zentrum der Aussage des Gedichts. Es scheint, dass das lyrische Ich in einer Phase der Unsicherheit oder des Wandels ist, was durch die ungewisse Begegnung mit den Elfen symbolisiert wird. Das Lächeln der Königin schafft eine Ambivalenz zwischen Hoffnung (neue Liebe) und Furcht (Tod) und betont die Unvorhersehbarkeit des Lebens.

Formal folgt das Gedicht einem stringenten, einfachen Schema von vier Versen pro Strophe mit einem beständigen Rhythmus und Reim. Die Sprache ist melodisch und fließend, mit der häufigen Verwendung von Natur- und Tiermetaphern. Die märchenhafte Sprache erzeugt zusammen mit der nächtlichen Szenerie und den mystischen Elementen eine flüchtige, traumhafte Atmosphäre. Dies erhöht das Gefühl der Unsicherheit und der Unbeständigkeit, das das lyrische Ich durchlebt. Insgesamt schafft Heine mit „Durch den Wald, im Mondenscheine“ ein Stück romantische Poesie, das innere Gefühle in eine märchenhafte Landschaft einbettet.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Durch den Wald, im Mondenscheine“ ist Heinrich Heine. Der Autor Heinrich Heine wurde 1797 in Düsseldorf geboren. 1844 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Bei dem Schriftsteller Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 59 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Der Dichter Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Abenddämmerung“, „Ach, die Augen sind es wieder“ und „Ach, ich sehne mich nach Thränen“. Zum Autor des Gedichtes „Durch den Wald, im Mondenscheine“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.

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