Durch den Wald von Paul Haller
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Durch den Wald, den frühbesonnten, |
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Schreiten meine Wanderfüße; |
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Schreiten ohne Sünd und Sorgen |
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In den frohbewegten Morgen. |
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War ich erst so bang gemutet, |
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Leichtet sich mit eins die Seele, |
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Und mein Herz geht springend weiter |
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Auf der mutbesproßten Leiter. |
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Was mir je die Freude hemmte. |
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Will ich hier im Wald begraben; |
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Will auf meinen leichten Füßen |
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Heut die ganze Welt noch grüßen! |
Details zum Gedicht „Durch den Wald“
Paul Haller
3
12
62
nach 1898
Naturalismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Durch den Wald“ stammt von Paul Haller, einem 1882 geborenen Dichter, der bis 1920 lebte. Dies legt nahe, dass die zeitliche Einordnung in die literarische Epoche des Expressionismus (1905-1925) fällt.
Der erste Eindruck des Gedichts ist ruhig und hoffnungsvoll. Es handelt sich um einen Spaziergang durch einen Wald, der gleichzeitig als Metapher für eine innere Reise und Selbstfindung dient. Die positive Atmosphäre und die Darstellung der Natur suggerieren einen Zustand der Ruhe und Friedlichkeit.
Inhaltlich beschreibt das lyrische Ich seinen Spaziergang durch den Wald und die damit verbundene innere Transformation. Anfangs wird das lyrische Ich als unsicher und ängstlich dargestellt (Vers 5), doch mit jedem Schritt in den Wald hinein, scheint sich seine Stimmung deutlich zu verbessern. Er lässt Ängste und Sorgen hinter sich (Vers 3 und 9) und fühlt sich freier und leichter (Verse 7 und 11). Am Ende des Gedichts ist das lyrische Ich so gestärkt und befreit, dass es bereit ist, der ganzen Welt zu begegnen (Vers 12). Die Aussage des lyrischen Ichs lässt sich daher als ein Bekenntnis zur Kraft und Heilwirkung der Natur und der Bewegung interpretieren.
Das Gedicht besteht aus drei gleich aufgebauten Strophen zu je vier Versen. Die einfache, klare Sprache und der regelmäßige Rhythmus unterstreichen die beruhigende Wirkung des Waldspaziergangs. Die Verwendung von Personifikationen („frohbewegten Morgen“, „mutbesproßten Leiter“) verleihen den naturgegebenen Dingen eine fast menschliche Eigenschaft und steigern dadurch die Symbolkraft der Natur. Der elegante Wechsel von Reimschemata (Kreuzreim in der ersten und dritten Strophe, umarmender Reim in der zweiten Strophe) sorgt für Abwechslung und hält die Aufmerksamkeit des Lesers aufrecht.
Zusammenfassend ist „Durch den Wald“ von Paul Haller ein einfühlsam verfasstes Gedicht, das auf metaphorische Weise das Thema der persönlichen Innenschau und Wandlung in der Natur behandelt. Es zeigt die transformative Kraft eines Waldspaziergangs auf und lädt den Leser dazu ein, die positiven Auswirkungen der Bewegung und der Natur auf die menschliche Psyche selbst zu entdecken.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Durch den Wald“ des Autors Paul Haller. Der Autor Paul Haller wurde 1882 in Rein bei Brugg geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1898 und 1920. Der Erscheinungsort ist Aarau. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Naturalismus zugeordnet werden. Der Schriftsteller Haller ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 62 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Die Gedichte „Adie Wält“, „An die Mutter“ und „An die blasse Sonne I“ sind weitere Werke des Autors Paul Haller. Zum Autor des Gedichtes „Durch den Wald“ haben wir auf abi-pur.de weitere 65 Gedichte veröffentlicht.
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- Abseits (Haller)
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- An die Mutter
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- An die blasse Sonne II
- An die strahlende Sonne
- An eine Sängerin
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Zum Autor Paul Haller sind auf abi-pur.de 65 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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