Dunkle Zukunft von Wilhelm Busch

Fritz, der mal wieder schrecklich träge,
Vermutet, heute gibt es Schläge,
Und knöpft zur Abwehr der Attacke
Ein Buch sich unter seine Jacke,
Weil er sich in dem Glauben wiegt,
Daß er was auf den Buckel kriegt.
 
Die Schläge trafen richtig ein.
Der Lehrer meint es gut. Allein
Die Gabe wird für heut gespendet
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Mehr unten, wo die Jacke endet,
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Wo Fritz nur äußerst leicht bekleidet
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Und darum ganz besonders leidet.
 
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Ach, daß der Mensch so häufig irrt
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Und nie recht weiß, was kommen wird!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Dunkle Zukunft“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
85
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Dunkle Zukunft“ stammt von dem deutschen Dichter und Zeichner Wilhelm Busch, der im 19. Jahrhundert lebte. Bekannt wurde er vor allem durch seine humoristischen und sarkastischen Verse und Zeichnungen.

Das Gedicht handelt von einem Jungen namens Fritz, der erwartet, von seinem Lehrer bestraft zu werden. Aus Angst vor Schlägen knöpft er sich vorsorglich ein Buch unter seine Jacke. Dennoch trifft ihn die Bestrafung, die durch die Formulierung „Die Schläge trafen richtig ein“ als physische Gewaltanwendung dargestellt wird, unerwartet an einer anderen Stelle. Die letzten beiden Verse stellen eine moralische und philosophische Reflexion dar, in welcher die Unvorhersehbarkeit des Lebens und die menschliche Fehleinschätzung kritisch hinterfragt werden.

Das lyrische Ich, wahrscheinlich nicht identisch mit Fritz, stellt die Geschichte dar und reflektiert in den letzten beiden Versen über die menschliche Unfähigkeit, die Zukunft vorherzusagen, und die daraus resultierende Fehleinschätzung der Situationen.

In Bezug auf die Form und Sprache des Gedichts ist anzumerken, dass es in Reimform geschrieben ist, was typisch für die Gedichte von Wilhelm Busch ist. Die Sprache ist eher einfach und direkter Natur, wodurch die Handlung und ihre Folgen klar dargestellt werden. Busch nutzt Humor und Ironie, um das ernste Thema der körperlichen Bestrafung anzusprechen und Kritik an der Praxis auszuüben.

Insgesamt drückt das Gedicht eine kritische Haltung gegenüber der körperlichen Bestrafung in der Erziehung aus und bringt gleichzeitig die Unvorhersehbarkeit des Lebens und die Fehleinschätzung des Menschen zum Ausdruck. Der schwarze Humor und die einfache, direkte Sprache sind typisch für Buschs Stil und machen das Gedicht zugänglich und unterhaltsam, trotz seines ernsten Themas.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Dunkle Zukunft“ ist Wilhelm Busch. Geboren wurde Busch im Jahr 1832 in Wiedensahl. Zwischen den Jahren 1848 und 1908 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Wiesbaden u. Berlin. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 85 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 14 Versen. Der Dichter Wilhelm Busch ist auch der Autor für Gedichte wie „Abschied“, „Ach, ich fühl es! Keine Tugend“ und „Ach, wie geht’s dem Heilgen Vater“. Zum Autor des Gedichtes „Dunkle Zukunft“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 208 Gedichte vor.

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