Duellum von Charles Baudelaire

Ein krieger trifft den andren im turnei ·
Es sprizt das blut · der stahl der waffen schimmert ..
Dies spiel dies eisenrasseln ist der schrei
Der jugend die im bann der liebe wimmert.
 
Der stahl – wie unsre jugend – ist gebrochen
Mein lieb! doch zahn und nagel sind bewährt ·
Sie haben bald geschütz und dolch gerochen ..
Wut reifer herzen drin die liebe schwärt!
 
In einer schlucht wo luchs und panther stecken
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Versanken unsre helden kampfes-toll
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Und ihre haut beblümt die dürren hecken.
 
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In diese höllenschlucht von freunden voll
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Komm rolle mit mir · grausame megäre ·
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Dass unsres hasses glut dort ewig währe!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Duellum“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
98
Entstehungsjahr
nach 1837
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts „Duellum“ ist Charles Baudelaire, ein französischer Schriftsteller aus dem 19. Jahrhundert. Baudelaire gehört zur Epoche des Symbolismus und ist vor allem für seine Lyrik bekannt.

Das Gedicht hinterlässt auf den ersten Eindruck starke, kraftvolle Bilder. Es fühlt sich angespannt und voller Energie an, mit einer Mischung aus Faszination und Abscheu für das präsentierte Geschehen des Duells.

Was den Inhalt betrifft, scheint das lyrische Ich das brutale und leidenschaftliche Duell zweier Krieger zu beobachten. Allerdings geht es um mehr als nur den Kampf. Die Krieger werden als Metapher für die junge Liebe und ihre Leidenschaft benutzt - gewaltig, zehrend, oft ungewiss und manchmal schmerzhaft. Das lyrische Ich stellt die Verbindung zwischen dem Stahlduell und der bewegten jungen Beziehung her - sie sind intensiv, ungestüm und können leicht brechen, wie der Stahl.

Die lyrische Form und Sprache des Gedichts sind stark. Es folgt kein bestimmtes Reimschema, die Verslänge ist nicht konstant und es variiert zwischen vier und drei Versen pro Strophe, was auf die instabile und wechselhafte Natur der jungen Liebe hinweisen könnte. Die Sprache ist intensiv und bildreich, beinhaltet kraftvolle, oft brutale Bilder (blutverspritzen, Waffen, Wut, Kampf) – Baudelaires typischer symbolistischer Stil. Diese starke und übertreibende Beschreibung kann auch dem dramatischen Wesen der erzählten Liebe Geschmack geben.

Im Grunde genommen suggeriert das Gedicht das Bild der jungen Liebe als eines kraftvollen, passionierten, aber oft brutalen und schmerzhaften Kampfes, der Konflikte und Misshandlungen verursacht, aber andererseits auch ein intensives Gefühl der Lebendigkeit und des Erlebens hervorruft. Es ist ein düsterer, aber eindringlicher Blick auf die dynamische und oft schwierige Erfahrung der jungen Liebe.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Duellum“ ist Charles Baudelaire. Im Jahr 1821 wurde Baudelaire in Paris geboren. In der Zeit von 1837 bis 1867 ist das Gedicht entstanden. Berlin ist der Erscheinungsort des Textes. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zu. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 98 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 14 Versen. Charles Baudelaire ist auch der Autor für Gedichte wie „Besessenheit“, „Darstellung“ und „Das Faß des Hasses“. Zum Autor des Gedichtes „Duellum“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 101 Gedichte vor.

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