Du willst sie nie und nie mehr wiedersehen? von Wilhelm Busch
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Du willst sie nie und nie mehr wiedersehen? |
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Besinne dich, mein Herz, noch ist es Zeit. |
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Sie war so lieb. Verzeih, was auch geschehen. |
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Sonst nimmt dich wohl beim Wort die Ewigkeit |
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Und zwingt dich mit Gewalt zum Weitergehen |
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Ins öde Reich der Allvergessenheit. |
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Du rufst und rufst; vergebens sind die Worte; |
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Ins feste Schloß dumpfdröhnend schlägt die Pforte. |
Details zum Gedicht „Du willst sie nie und nie mehr wiedersehen?“
Wilhelm Busch
1
8
59
nach 1848
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus
Gedicht-Analyse
Das vorgegebene Gedicht ist von Wilhelm Busch, einem deutschen Dichter und Zeichner, der für seine humoristischen, sozialkritischen und philosophischen Werke bekannt ist. Er verfasste dieses Werk im Zeitraum des 19. bis frühen 20. Jahrhunderts.
Beim ersten Durchlesen des Gedichts fällt auf, dass es eine melancholische Atmosphäre besitzt. Es geht offensichtlich um das Gefühl des Verlustes und das Bedauern, das damit einhergeht.
Inhaltlich richtet sich das lyrische Ich an sein eigenes Herz. Es fordert es auf, sich zu besinnen und nicht vorschnell Entscheidungen zu treffen, insbesondere nicht die Entscheidung, jemanden, den es liebte, nie wiedersehen zu wollen. Das lyrische Ich warnt davor, dass das Herbeisehnen des Vergessens zur Isolation führen kann. Es malt das Bild von einem trostlosen Ort, an dem Rufe nach der verlorenen Liebe ungehört bleiben.
In Bezug auf die Form und Sprache fällt auf, dass das Gedicht aus einer Strophe mit acht Versen besteht. Es gibt keine regelmäßige Reimstruktur, was für die damalige Zeit typisch war. Busch verwendet klare und einfache Sprache, dabei sind seine Worte sorgfältig ausgewählt, um eine starke emotionale Wirkung zu erzeugen.
Die metaphorische Sprache und der Gebrauch von dramatischen Bildern wie „Ins öde Reich der Allvergessenheit“ oder „Ins feste Schloß dumpfdröhnend schlägt die Pforte“ verstärken die Schwere der Emotionen, die das lyrische Ich durchlebt. Sie vermitteln das Gefühl von Einsamkeit, Verzweiflung und der endgültigen Absenkung der „Pforte“ auf die Vergangenheit.
Zusammenfassend könnte man sagen, dass Wilhelm Busch mit diesem Gedicht das menschliche Dilemma von Verlust und der Notwendigkeit, mit dem Leben weiterzumachen, thematisiert. Es ist eine mahnende Reflexion über den Wert von Beziehungen und der Gefahr, sie durch unüberlegtes Handeln zu verlieren. Es regt den Leser an, das eigene Handeln zu überdenken und die Bedeutung des Vergebens zu verstehen.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Du willst sie nie und nie mehr wiedersehen?“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Wilhelm Busch. Busch wurde im Jahr 1832 in Wiedensahl geboren. In der Zeit von 1848 bis 1908 ist das Gedicht entstanden. Wiesbaden u. Berlin ist der Erscheinungsort des Textes. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zu. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 59 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 8 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Wilhelm Busch sind „Also hat es dir gefallen“, „Auf Wiedersehn“ und „Auf den Sonntag früh Morgen“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Du willst sie nie und nie mehr wiedersehen?“ weitere 208 Gedichte vor.
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Zum Autor Wilhelm Busch sind auf abi-pur.de 208 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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