Du sollst mich liebend umschließen von Heinrich Heine
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Geliebtes, schönes Weib! |
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Umschling’ mich mit Armen und Füßen, |
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Und mit dem geschmeidigen Leib. |
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* * * |
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Gewaltig hat umfangen, |
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Umwunden, umschlungen schon, |
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Die allerschönste der Schlangen |
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Den glücklichsten Laokoon. |
Details zum Gedicht „Du sollst mich liebend umschließen“
Heinrich Heine
3
8
27
1823
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Du sollst mich liebend umschließen“ wurde von dem Dichter Heinrich Heine verfasst, der in der Epoche des Biedermeier und Vormärz (1815-1848) lebte und dessen Werke oft als Brücke zwischen Romantik und moderner Literatur angesehen werden.
Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht leidenschaftlich und intensiv. Es handelt von einer körperlichen und emotionalen Nähe zwischen zwei Liebenden.
Das lyrische Ich schildert seine Sehnsucht nach der geliebten Frau, fordert sie auf, ihn mit ihrem Körper zu umschließen und mit ihm zu verschmelzen. In der dritten Strophe wird eine Analogie zu der mythologischen Figur des Laokoon und der Schlange gezogen. In der griechischen Mythologie wurde Laokoon zusammen mit seinen Söhnen von riesigen Schlangen umwunden und getötet, nachdem er versucht hatte, die Trojaner vor dem trojanischen Pferd zu warnen. In diesem Kontext, jedoch, wird der Wunsch des lyrischen Ichs ausgedrückt, sich glücklich und gewaltig von der geliebten Frau - der „allerschönsten der Schlangen“ - umfangen und umschlungen zu werden. Es ist eine Mischung aus Leidenschaft, Hingabe und einem Gefühl von Gefahr und Ausgeliefertsein.
Die Form des Gedichts ist interessant, da die mittlere Strophe nur aus Platzhaltern besteht. Diese könnte einen Augenblick der Pause, der Stille oder des Innehaltens repräsentieren, oder sie könnte auf eine fehlende oder unaussprechbare Ebene der Beziehung hindeuten. Die Sprache des Gedichts ist einfach, gleichzeitig kraftvoll und bildhaft. Der Gebrauch von aktiven Verben wie „umschlingen“, „umfangen“, „umwinden“ unterstreicht die Dynamik und Intensität der Beziehung. Die Anrede der Geliebten als „allerschönste der Schlangen“ bringt sowohl die Bewunderung als auch eine gewisse Angst oder Respekt vor ihrer Macht und Verführungskraft zum Ausdruck.
Heines Gedicht zeugt von einer intensiven körperlichen und emotionalen Leidenschaft, die gleichzeitig Freude und Glück, aber auch Schmerz und Gefahr beinhaltet. Durch den Bezug auf den Mythos von Laokoon betont er die Verstrickung und das Risiko, das die Liebe mit sich bringt, während die leere Strophe vielleicht auf die unausgesprochenen oder unausdrückbaren Aspekte der Liebe hinweist.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Du sollst mich liebend umschließen“ ist Heinrich Heine. Heine wurde im Jahr 1797 in Düsseldorf geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1823. Der Erscheinungsort ist Berlin. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz zu. Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 27 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Die Gedichte „Ahnung“, „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“ und „Almansor“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Heine. Zum Autor des Gedichtes „Du sollst mich liebend umschließen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.
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