Du schönes Fischermädchen von Heinrich Heine
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Du schönes Fischermädchen, |
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Treibe den Kahn an’s Land; |
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Komm zu mir und setze dich nieder, |
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Wir kosen Hand in Hand. |
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Leg’ an mein Herz dein Köpfchen, |
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Und fürchte dich nicht zu sehr, |
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Vertrau’st du dich doch sorglos |
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Täglich dem wilden Meer. |
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Mein Herz gleicht ganz dem Meere, |
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Hat Sturm und Ebb’ und Fluth, |
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Und manche schöne Perle |
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In seiner Tiefe ruht. |
Details zum Gedicht „Du schönes Fischermädchen“
Heinrich Heine
3
12
63
1823–1824
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Dieses Gedicht, mit dem Titel „Du schönes Fischermädchen“, wurde von Heinrich Heine geschrieben, einem der bedeutendsten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts. Es entstand um die Mitte des 19. Jahrhunderts und hat, wie viele seiner Werke, eine romantische Prägung.
Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht schlicht und liefert eine idyllische Szene, in der der Dichter das Fischermädchen bittet, zu ihm zu kommen und sich nicht zu fürchten. Es wirkt intim und persönlich, während das Meer als bedrohliche und gleichzeitig faszinierende Macht dargestellt wird.
Das Gedicht besteht aus drei Strophen mit jeweils vier Versen. Das lyrische Ich wendet sich direkt an ein Fischermädchen und bittet es, seinen Kahn ans Land zu treiben und sich zu ihm zu gesellen. Er versichert ihr, dass sie sich nicht zu sehr fürchten soll, obwohl sie sich täglich dem wilden Meer anvertraut.
In der dritten Strophe wird eine metaphorische Verbindung zwischen dem Herzen des lyrischen Ichs und dem Meer hergestellt. Es wird impliziert, dass das Herz des Sprechers Sturmböen, Ebbe und Hochwasser erlebt; es birgt also sowohl Turbulenzen als auch Stille und enthält viele schöne „Perlen“ oder Geheimnisse.
Form und Sprache sind relativ einfach und direkt, mit einer klaren und bildhaften Sprache, die dem romantischen Stil entspricht. Das Gedicht verwendet eine Mischung aus Endreimen und umarmenden Reimen, was einen Rhythmus in der Lesung erzeugt.
Die Metapher des Herzens als Meer hebt die Tiefe und Komplexität der Gefühle des lyrischen Ichs hervor und deutet darauf hin, dass, obwohl die Oberfläche ruhig erscheinen mag, darunter starke Strömungen und Kämpfe toben. Es macht auch einen interessanten Vergleich zwischen der Furchtlosigkeit des Mädchens gegenüber dem Meer und ihrer potenziellen Furcht vor der Intimität oder Nähe mit dem lyrischen Ich.
Insgesamt lässt Heines Gedicht Raum für mehrere Interpretationen, kann aber als romantische, möglicherweise melancholische Darstellung von Liebe, Sehnsucht und den Turbulenzen des menschlichen Herzens gelesen werden.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Du schönes Fischermädchen“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Heine. Heine wurde im Jahr 1797 in Düsseldorf geboren. Im Jahr 1824 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Hamburg. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Der Schriftsteller Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 63 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Die Gedichte „Als ich, auf der Reise, zufällig“, „Alte Rose“ und „Altes Lied“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Heine. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Du schönes Fischermädchen“ weitere 535 Gedichte vor.
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