Das Lied von Scharnhorst von Max von Schenkendorf
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In dem wilden Kriegestanze |
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brach die schönste Heldenlanze, |
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Preußen, euer General. |
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Lustig auf dem Feld bei Lützen |
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sah er Freiheitswaffen blitzen, |
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doch ihn traf des Todes Strahl. |
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„Kugel, raffst mich doch nicht nieder? |
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dien euch blutend, werte Brüder, |
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führt in Eile mich nach Prag: |
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Will mit Blut um Östreich werben, |
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ist's beschlossen, will ich sterben, |
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wo Schwerin im Blute lag." |
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Arge Stadt, wo Helden kranken, |
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Heilge von den Brücken sanken, |
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reißest alle Blüten ab! |
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Nennen dich mit leisen Schauern, |
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heilge Stadt, nach deinen Mauern |
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zieht uns manches teure Grab. |
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Aus dem irdischen Getümmel |
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haben Engel in den Himmel |
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seine Seele sanft geführt, |
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Zu dem alten deutschen Rate, |
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den im ritterlichen Staate |
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ewig Kaiser Karl regiert. |
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„Grüß euch Gott, ihr teuren Helden! |
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kann uch frohe Zeitung melden: |
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unser Volk ist aufgewacht! |
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Deutschland hat sein Recht gefunden! |
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schaut, ich trage Sühnungswunden |
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aus der heilgen Opferschlacht." |
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Solches hat er dort verkündet, |
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und wir alle stehn verbündet, |
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daß dies Wort nicht Lüge sei. |
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Heer, aus seinem Geist geboren, |
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Jäger, die sein Mut erkoren, |
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wählet ihn zum Feldgeschrei! |
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Zu den höchsten Bergesforsten, |
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wo die freien Adler horsten, |
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hat sich früh sein Blick gewandt; |
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Nur dem Höchsten galt sein Streben, |
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nur in Freiheit konnt er leben; |
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Scharnhorst ist er drum genannt. |
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Keiner war wohl treuer, reiner, |
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näher stand dem König keiner, |
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doch dem Volke schlug sein Herz! |
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Ewig auf den Lippen schweben |
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wird er, wird im Volke leben, |
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besser als in Stein und Erz! |
Details zum Gedicht „Das Lied von Scharnhorst“
Max von Schenkendorf
8
48
240
1783 - 1817
Klassik,
Romantik,
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Max von Schenkendorf ist der Autor des Gedichtes „Das Lied von Scharnhorst“. Schenkendorf wurde im Jahr 1783 in Tilsit in Ostpreußen geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1799 und 1817. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Klassik, Romantik oder Biedermeier kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 240 Wörter. Es baut sich aus 8 Strophen auf und besteht aus 48 Versen. Weitere Werke des Dichters Max von Schenkendorf sind „Der Garten“, „Freiheit, die ich meine“ und „Erhebt euch von der Erde“. Zum Autor des Gedichtes „Das Lied von Scharnhorst“ haben wir auf abi-pur.de weitere 11 Gedichte veröffentlicht.
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Zum Autor Max von Schenkendorf sind auf abi-pur.de 11 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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