Du Weisheit meines höhern Ich von Christian Morgenstern

Du Weisheit meines höhern Ich,
die über mir den Fittich spreitet
und mich vom Anfang her geleitet,
wie es am besten war für mich, –
 
Wenn Unmut oft mich anfocht: nun –
Es war der Unmut eines Knaben!
Des Mannes reife Blicke haben
die Kraft, voll Dank auf Dir zu ruhn.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Du Weisheit meines höhern Ich“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
49
Entstehungsjahr
1914
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Dieses kurze Gedicht stammt von dem Dichter Christian Morgenstern, der zwischen 1871 und 1914 lebte und damit der literarischen Epoche des Symbolismus im Übergang zur Moderne zuzuordnen ist.

Das Gedicht erzeugt auf den ersten Blick eine Atmosphäre der Gelassenheit und des Vertrauens. Im Fokus steht ein lyrisches Ich, das in liebevoller Zuneigung zu einer höheren „Ich“ spricht und Unmut und Beschwerden durch reifere Perspektiven überwindet.

Inhaltlich bezieht sich das Gedicht auf die innere Wachstums- und Reifungsprozesse des lyrischen Ichs. Dieses scheint eine Art innerer Weisheit oder höheres Selbst anzusprechen, die es führt und leitet. Es stellt die Bemerkung auf, dass jeglicher vergangener Unmut nur die Unzufriedenheit eines Kindes war, und dass es jetzt, als Mann, eine intensivere und dankbarere Perspektive auf seine innere Führung hat.

Das lyrische Ich scheint zu betonen, dass es mit Dankbarkeit auf die Führung des höheren Selbst schaut, das es stets auf dem für es besten Weg geführt hat. Der Unmut, den es anklagt, wird als kindlich beschrieben, was darauf hindeutet, dass das lyrische Ich eine gewisse Reife erreicht hat, die es ihm ermöglicht, seine Erfahrungen mit Dankbarkeit zu reflektieren.

Die Form und Sprache des Gedichts sind relativ schlicht und klar. Das Gedicht besteht aus zwei Strophen zu vier Versen und nutzt eine unkomplizierte und verständliche Sprache. Besondere rhetorische Figuren oder bildhafter Sprachgebrauch kommen wenig zum Einsatz. Stattdessen spricht das lyrische Ich direkter und konkreter über seine Erfahrungen und seine innere Entwicklung. So entsteht ein Gefühl von Aufrichtigkeit und Klarheit, das die Leser*innen dazu einlädt, in ihren eigenen Reflexionen über Reife und innere Entwicklung voranzuschreiten.

Insgesamt liegt der Fokus des Gedichts auf der Darstellung eines Reifungsprozesses und den Veränderungen der inneren Haltung des lyrischen Ichs. Es betont die wertvollen Einsichten, die aus dieser Reifung entstehen und nodigt die Leser*innen dazu ein, diese Erfahrung von innerem Wachstum in ihrem eigenen Leben zu reflektieren.

Weitere Informationen

Christian Morgenstern ist der Autor des Gedichtes „Du Weisheit meines höhern Ich“. Im Jahr 1871 wurde Morgenstern in München geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1914 zurück. Der Erscheinungsort ist München. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Morgenstern handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 49 Worte. Der Dichter Christian Morgenstern ist auch der Autor für Gedichte wie „Brüder!“, „Bundeslied der Galgenbrüder“ und „Da nimm. Das laß ich dir zurück, o Welt“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Du Weisheit meines höhern Ich“ weitere 189 Gedichte vor.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors Christian Morgenstern

Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu Christian Morgenstern und seinem Gedicht „Du Weisheit meines höhern Ich“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.

Weitere Gedichte des Autors Christian Morgenstern (Infos zum Autor)

Zum Autor Christian Morgenstern sind auf abi-pur.de 189 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.