Über Reisen kein Vergnügen von Ludwig Tieck

Über Reisen kein Vergnügen,
wenn Gesundheit mit uns geht;
Hinter mir die Städte liegen,
Berg und Waldung vor mir steht.
Jenseits glänzt der Himmel heiter,
rege Sehnsucht treibt mich weiter.
 
Schau dich um mit freiem Blicke;
sieh, da liegt die weite Welt!
In der Stadt bleib Sorg' zurücke,
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die den Sinn gefangen hält.
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Endlich wieder grüne Flur;
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groß und lieblich die Natur!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Über Reisen kein Vergnügen“

Autor
Ludwig Tieck
Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
62
Entstehungsjahr
1773 - 1853
Epoche
Romantik

Gedicht-Analyse

Ludwig Tieck ist der Autor des Gedichtes „Über Reisen kein Vergnügen“. Tieck wurde im Jahr 1773 in Berlin geboren. Im Zeitraum zwischen 1789 und 1853 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Romantik zugeordnet werden. Tieck ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.

Die Romantik war eine Epoche der europäischen Literatur, Kunst und Kultur. Sie begann gegen Ende des 18. Jahrhunderts und dauerte in der Literatur bis etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Frühromantik lässt sich zeitlich bis in das Jahr 1804 einordnen. Die Hochromantik bis 1815 und die Spätromantik bis in das Jahr 1848. Die Welt, die sich durch die beginnende Verstädterung und Industrialisierung mehr und mehr veränderte, verunsicherte die Menschen. Die Französische Revolution in den Jahren 1789 bis 1799 hatte ebenfalls bedeutende Auswirkungen auf die Romantik. Weltflucht, Hinwendung zur Natur, Verklärung des Mittelalters (damalige Kunst und Architektur wurde nun wieder geschätzt), Rückzug in Fantasie- und Traumwelten, Betonung des Individuums und romantische Ironie sind typische Merkmale der Romantik. Die Themen der Romantik zeigen sich in verschiedenen Motiven und Symbolen. Beispielsweise gilt die Blaue Blume als das zentrale Motiv der Romantik. Sie symbolisiert Sehnsucht und Liebe und verbindet Natur, Mensch und Geist. Die Nacht hat ebenfalls eine besondere Bedeutung in der Romantik. Sie ist der Schauplatz für viele weitere Motive dieser Epoche: Tod, Vergänglichkeit und nicht alltägliche, obskure Phänomene. Im ebenfalls in dieser Epoche zu findenden Spiegelmotiv zeigt sich die Hinwendung der Romantik zum Unheimlichen. Die Romantik stellt die Freiheit der Phantasie sowohl über den Inhalt als auch über die Form des Werkes. Eine Konsequenz daraus ist ein Verschwimmen der Grenzen zwischen Lyrik und Epik. Die starren Regeln und Ziele der Klassik werden in der Romantik zurückgelassen. Eine gewisse Maß- und Regellosigkeit in den Werken ist zu beobachten.

Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 62 Worte. Die Gedichte „Mondbeglänzte Zaubernacht“, „Schmerz“ und „Liebesgegenwart“ sind weitere Werke des Autors Ludwig Tieck. Zum Autor des Gedichtes „Über Reisen kein Vergnügen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 18 Gedichte veröffentlicht.

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