An Elka von Frank Wedekind

Elka, länger kann ich mich nicht halten,
Meine Sinne toben allzu wild;
Und in allen weiblichen Gestalten
Seh ich schon dein Götterbild!
 
Auch im Traum bist du mir schon erschienen,
Dich entkleidend; oh wie ward mir da!
Schwindlig ward mir hinter den Gardinen,
Als ich deinen Busen sah.
 
Meine beiden Kniee wurden brüchig,
10 
Von der Stirne triefte mir das Fett.
11 
Als das Hemd du abgetan, da schlich ich
12 
Wonneschauernd an dein Bett.
 
13 
Mach’, daß dieser Traum sich bald erfülle;
14 
Mach’, erhabne Königin,
15 
Daß bei dir ich vor Behagen brülle,
16 
Nicht vor Wut, weil ich dir ferne bin.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „An Elka“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
97
Entstehungsjahr
1905
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „An Elka“ wurde von Frank Wedekind verfasst, einem bedeutenden deutschen Dramatiker und Lyriker der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert.

Das Gedicht hinterlässt auf den ersten Blick einen recht leidenschaftlichen, vielleicht sogar leicht erotisch angehauchten Eindruck. Der Dichter scheint von starken Gefühlen zu einer Frau namens Elka ergriffen zu sein, die als eine Art Ideal oder Traumbild fungiert.

Im einfachen Wortlaut drückt das lyrische Ich eine starke Begehren und Verlangen nach einer Frau namens Elka aus. Es scheint, als könne er seine Emotionen nicht mehr zurückhalten und sieht in jeder weiblichen Figur, die er wahrnimmt, das „Götterbild“ Elkas. Selbst in seinen Träumen ist sie präsent, wo intimere Szenen angedeutet werden. Das lyrisische Ich bittet Elka schließlich, seine Träume Realität werden zu lassen und seine Sehnsucht zu befriedigen.

In Bezug auf Form und Sprache weist das Gedicht ein vierstrophiges Reimschema auf, in dem sich die Reime jeweils in der zweiten und vierten Zeile jeder Strophe wiederfinden. Jede Strophe besteht aus vier Versen, was eine strukturierte, ordentliche Form suggeriert. Die Sprache ist emotional und bildhaft mit stark erotischen Untertönen. Wedekind nutzt Metaphern und personifizierte Adjektive, um Elka zu einer begehrenswerten, nahezu gottähnlichen Gestalt zu erheben.

Insgesamt kann dieses Gedicht als Ausdruck einer tiefen, vielleicht unerfüllten sexuellen Begehren interpretiert werden, in der Elka als die personifizierte Sehnsucht dient. Wedekind spielt mit der Sprache und der Poesie, um eine intensive, leidenschaftliche Atmosphäre zu erzeugen, die sowohl die Zuneigung als auch die Frustration des lyrischen Ichs unterstreicht.

Weitere Informationen

Frank Wedekind ist der Autor des Gedichtes „An Elka“. 1864 wurde Wedekind in Hannover geboren. Im Jahr 1905 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist München. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Moderne zuordnen. Wedekind ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 97 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Der Dichter Frank Wedekind ist auch der Autor für Gedichte wie „Abschied“, „Albumblatt“ und „Allbesiegerin Liebe“. Zum Autor des Gedichtes „An Elka“ haben wir auf abi-pur.de weitere 114 Gedichte veröffentlicht.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors Frank Wedekind

Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu Frank Wedekind und seinem Gedicht „An Elka“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.

Weitere Gedichte des Autors Frank Wedekind (Infos zum Autor)

Zum Autor Frank Wedekind sind auf abi-pur.de 114 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.