Diese schönen Gliedermassen von Heinrich Heine
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Diese schönen Gliedermassen |
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Colossaler Weiblichkeit |
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Sind jetzt, ohne Widerstreit, |
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Meinen Wünschen überlassen. |
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Wär’ ich, leidenschaftentzügelt, |
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Eigenkräftig ihr genaht, |
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Ich bereu’te solche That! |
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Ja, sie hätte mich geprügelt. |
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Welcher Busen, Hals und Kehle! |
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(Höher seh’ ich nicht genau.) |
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Eh’ ich ihr mich anvertrau’, |
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Gott empfehl’ ich meine Seele. |
Details zum Gedicht „Diese schönen Gliedermassen“
Heinrich Heine
3
12
48
1852
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Diese schönen Gliedermassen“ stammt von dem deutschen Dichter Heinrich Heine, der von 1797 bis 1856 lebte und daher dem literarischen Zeitalter der Romantik zuzuordnen ist. Die Worte und der Stil ergeben auf den ersten Blick ein sinnliches und leidenschaftliches Bild.
Inhaltlich geht es in diesem Gedicht um die Bewunderung und das Begehren des lyrischen Ichs für eine Frau mit „colossaler Weiblichkeit“. Das lyrische Ich betrachtet und preist die physischen Merkmale dieser Frau, wenn auch mit einer gewissen Furcht. Es wird suggeriert, dass die Frau eine überwältigende und möglicherweise gefährliche Präsenz hat. Außerdem scheint es eine Art Barrieren zu geben, da das lyrische Ich sagt, es kann nicht genau über ihre Brust, ihren Hals und Rachen hinaussehen. Dann drückt das lyrische Ich seine Sorge aus, indem es Gott seine Seele empfiehlt, bevor es ihr Vertrauen schenkt.
Formal ist das Gedicht in drei Vierzeilern (Quartetten) aufgeteilt, jede mit einem eigenen Reimschema. Die Sprache des Gedichts zeichnet sich durch lebendige, bildhafte Beschreibungen und emotional beladene Begriffe aus. Es ist durchzogen von sinnlicher Begeisterung und gleichzeitig von Respekt und möglicherweise Furcht vor der überwältigenden Präsenz der bewunderten Frau.
Zusammengefasst, ist dieses Gedicht ein Beispiel für Heines Fähigkeit, kraftvolle und emotionale Bilder zu erschaffen, sowie ein Beispiel für die sexualisierte Sichtweise und Romantisierung der Weiblichkeit, die in vielen von Heines Werken zu finden ist. Darüber hinaus könnte die Angst des lyrischen Ichs vor der körperlichen Überlegenheit der Frau auch eine Kritik oder Parodie auf die damaligen Geschlechterdynamik darstellen.
Weitere Informationen
Heinrich Heine ist der Autor des Gedichtes „Diese schönen Gliedermassen“. Heine wurde im Jahr 1797 in Düsseldorf geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1852 zurück. Der Erscheinungsort ist Hamburg. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Bei Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 48 Worte. Weitere Werke des Dichters Heinrich Heine sind „Alte Rose“, „Altes Lied“ und „Am Golfe von Biskaya“. Zum Autor des Gedichtes „Diese schönen Gliedermassen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.
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