Die Sternseherin Lise von Matthias Claudius
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Ich sehe oft um Mitternacht, |
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wenn ich mein Werk getan |
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und niemand mehr im Hause wacht, |
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die Stern' am Himmel an. |
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Sie gehn da, hin und her zerstreut |
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als Lämmer auf der Flur; |
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in Rudeln auch, und aufgereiht |
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wie Perlen an der Schnur; |
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und funkeln alle weit und breit, |
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und funkeln rein und schön: |
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Ich seh' die große Herrlichkeit, |
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und kann mich satt nicht sehn ... |
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Dann saget, unterm Himmelszelt, |
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mein Herz mir in der Brust: |
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„Es gibt was Bessers in der Welt |
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als all ihr Schmerz und Lust." |
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Ich werf' mich auf mein Lager hin, |
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und liege lange wach, |
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und suche es in meinem Sinn, |
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und sehne mich darnach. |
Details zum Gedicht „Die Sternseherin Lise“
Matthias Claudius
5
20
110
1740 - 1815
Empfindsamkeit
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Die Sternseherin Lise“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Matthias Claudius. Im Jahr 1740 wurde Claudius in Reinfeld (Holstein) geboren. Im Zeitraum zwischen 1756 und 1815 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Empfindsamkeit zu. Bei Claudius handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 110 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 20 Versen. Der Dichter Matthias Claudius ist auch der Autor für Gedichte wie „Bekränzt mit Laub den lieben vollen Becher“, „Bei dem Grabe meines Vaters“ und „Der Tod“. Zum Autor des Gedichtes „Die Sternseherin Lise“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 83 Gedichte vor.
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