Die schöne Nacht von Johann Wolfgang von Goethe
1 |
Nun verlass’ ich diese Hütte, |
2 |
Meiner Liebsten Aufenthalt, |
3 |
Wandle mit verhülltem Schritte |
4 |
Durch den öden finstern Wald: |
5 |
Luna bricht durch Busch und Eichen, |
6 |
Zephyr meldet ihren Lauf, |
7 |
Und die Birken streun mit Neigen |
8 |
Ihr den süßten Weihrauch auf. |
|
|
9 |
Wie ergetz’ ich mich im Kühlen |
10 |
Dieser schönen Sommernacht! |
11 |
O wie still ist hier zu fühlen, |
12 |
Was die Seele glücklich macht! |
13 |
Läßt sich kaum die Wonne fassen; |
14 |
Und doch wollt’ ich, Himmel, dir |
15 |
Tausend solcher Nächte lassen, |
16 |
Gäb’ mein Mädchen Eine mir. |
Details zum Gedicht „Die schöne Nacht“
2
16
80
1768
Sturm & Drang,
Klassik
Gedicht-Analyse
Der Autor des Gedichtes „Die schöne Nacht“ ist Johann Wolfgang von Goethe. 1749 wurde Goethe in Frankfurt am Main geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1768 zurück. Erscheinungsort des Textes ist Stuttgart und Tübingen. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Sturm & Drang oder Klassik zuordnen. Goethe ist ein typischer Vertreter der genannten Epochen.
Die Epoche des Sturm und Drang reicht zeitlich etwa von 1765 bis 1790. Sie ist eine Strömung innerhalb der Aufklärung (1720–1790) und überschneidet sich teilweise mit der Epoche der Empfindsamkeit (1740–1790) und ihren Merkmalen. Häufig wird der Sturm und Drang auch als Geniezeit oder Genieperiode bezeichnet. Die Klassik knüpft an die Literaturepoche des Sturm und Drang an. Die Epoche des Sturm und Drang war die Phase der Rebellion junger deutscher Autoren, die sich gegen die Prinzipien der Aufklärung und das gesellschaftliche System wendeten. Die Vertreter waren meistens junge Autoren, zumeist nicht älter als 30 Jahre. Um die subjektiven Empfindungen des lyrischen Ichs zum Vorschein zu bringen, wurde insbesondere darauf geachtet eine geeignete Sprache zu finden und in den Gedichten einzusetzen. Die Nachahmung und Idealisierung von Autoren aus vergangenen Epochen wie dem Barock wurde abgelehnt. Die alten Werke wurden dennoch geschätzt und dienten als Inspiration. Es wurde eine eigene Jugendkultur und Jugendsprache mit kraftvollen Ausdrücken, Ausrufen, Wiederholungen und Halbsätzen geschaffen. Schiller, Goethe und die anderen Autoren jener Zeit suchten nach etwas Universalem, was in allen Belangen und für jede Zeit gut sei und entwickelten sich stetig weiter. So ging der Sturm und Drang über in die Weimarer Klassik.
Richtungsweisend für die Literatur der Weimarer Klassik war die Französische Revolution. Menschen setzten sich dafür ein, dass für alle die gleichen Rechte gelten sollten. Der Beginn der Weimarer Klassik ist im Jahr 1786 auszumachen. Die Literaturepoche endete im Jahr 1832 mit dem Tod Goethes. Wie der Name bereits verrät, liegen das literarische Zentrum und der Ausgangspunkt der Weimarer Klassik, die auch kurz Klassik genannt wird, in Weimar. Teilweise wird auch Jena als ein weiteres Zentrum dieser Literaturepoche angesehen. Die Klassik orientiert sich an traditionellen Vorbildern aus der Antike. Sie strebt nach Harmonie ganz im Gegensatz zur Epoche der Aufklärung und des Sturm und Drangs. In der Lyrik haben die Dichter auf Gestaltungs- und Stilmittel aus der Antike zurückgegriffen. Beispielsweise war so die streng an formale Kriterien gebundene Ode besonders populär. Darüber hinaus verwendeten die Autoren jener Zeit eine gehobene, pathetische Sprache. Schiller, Goethe, Wieland und Herder bildeten das „Viergestirn“ der Klassik. Es gab natürlich auch noch weitere Autoren, die typische Werke veröffentlichten, doch niemand übertraf die Fülle und die Popularität dieser vier Autoren.
Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 80 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Johann Wolfgang von Goethe sind „An den Schlaf“, „An den Selbstherscher“ und „An die Entfernte“. Zum Autor des Gedichtes „Die schöne Nacht“ haben wir auf abi-pur.de weitere 1617 Gedichte veröffentlicht.
+ Mehr Informationen zum Autor / Gedicht einblenden.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Das Video mit dem Titel „Die schöne Nacht [J. W. von Goethe]“ wurde auf YouTube veröffentlicht. Unter Umständen sind 2 Klicks auf den Play-Button erforderlich um das Video zu starten.
Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors Johann Wolfgang von Goethe
Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu Johann Wolfgang von Goethe und seinem Gedicht „Die schöne Nacht“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.
- Goethe, Johann Wolfgang von - An Schwager Kronos (In der Postchaise)
- Goethe, Johann Wolfgang von - Die Leiden des jungen Werther
- Goethe, Johann Wolfgang von - Iphigenie auf Tauris (Übungsaufsatz, 4. Aufzug, 4. Auftritt)
- Goethe, Johann Wolfgang von - Wald und Höhle (Faust 1, Szeneninterpretation)
- Goethe, Johann Wolfgang von - Faust (Szenenanalyse Studierzimmer I)
Weitere Gedichte des Autors Johann Wolfgang von Goethe (Infos zum Autor)
- Alexis und Dora
- Am 1. October 1797
- Amytnas
- An Annetten
- An Belinden
- An Lida
- An den Mond
- An den Schlaf
- An den Selbstherscher
- An die Entfernte
Zum Autor Johann Wolfgang von Goethe sind auf abi-pur.de 1617 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
Freie Ausbildungsplätze in Deiner Region
besuche unsere Stellenbörse und finde mit uns Deinen Ausbildungsplatz
erfahre mehr und bewirb Dich direkt