Die schöne Mary von Robert Burns

Geh’, hol mir einen Becher Wein,
Und laß von Silber sein die Schale,
Daß ich noch trink’, bevor ich geh’,
Der Liebsten Wohl zum letzten Male.
Das Boot liegt an dem Strand von Leith,
Der Wind peitscht wild die Wassermassen,
Bald zieht das Schiff den Anker auf,
Und ich muß, Mary, Dich verlassen.
 
Trompeten schmettern, Banner weh’n,
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Die Speere in der Sonne blinken,
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Das Kriegsgeschrei im Feld ertönt,
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Zum heißen Kampf die Führer winken;
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Doch nicht das Weh, zu Land und See,
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Kann mich mit solchem Schmerz erfassen,
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Was mich allein erfüllt mit Pein,
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Ist, daß ich, Mary, Dich muß lassen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Die schöne Mary“

Autor
Robert Burns
Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
102
Entstehungsjahr
1788
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die schöne Mary“ wurde von Robert Burns verfasst, einem bedeutenden Dichter aus Schottland, der im 18. Jahrhundert lebte.

Der erste Eindruck des Gedichts ist, dass es sehr melancholisch und sentimental ist. Der Sprecher scheint tiefen Kummer und Verzweiflung zu empfinden, da er sich von seiner geliebten Mary trennen muss.

In Bezug auf den Inhalt, in der ersten Strophe bittet das lyrische Ich um einen Becher Wein, bevor er geht, als symbolische Geste des Abschieds und der Annäherung an seine bevorstehende Abreise. Er erwähnt, dass sein Schiff bald ablegen wird und er gezwungen sein wird, Mary zu verlassen. In der zweiten Strophe scheint das lyrische Ich ein Krieger oder Soldat zu sein, der aufgerufen wurde, in den Krieg zu ziehen. Er scheint eher die Trennung von seiner Liebsten zu fürchten als die Gefahren des Krieges selbst, was seine tiefe Bindung und Liebe zu Mary unterstreicht.

Formal besteht das Gedicht aus zwei Strophen mit jeweils acht Versen, wobei die Sprache recht einfach und direkt ist. Das lyrische Ich wechselt zwischen der Darstellung seiner individuellen Emotionen und der Darstellung des größeren Kontexts, in dem er sich befindet. Die Sprache ist bildhaft mit Elementen wie dem schäumenden Meer und der aufziehenden Schlacht, die als Metaphern für den inneren Aufruhr des lyrischen Ichs dienen könnten. Die wiederholte Erwähnung von Mary am Ende jeder Strophe unterstreicht die dominierende Rolle, die diese geliebte Person in den Gedanken des lyrischen Ichs spielt.

Zusammenfassend handelt es sich bei „Die schöne Mary“ um ein sentimentales und liebevolles Gedicht, in dem das lyrische Ich seine Angst und Trauer über das Verlassen seiner geliebten Mary zum Ausdruck bringt. Die Darstellung des bevorstehenden Krieges dient als Hintergrund für diese persönliche Tragik und hebt die Intensität der Empfindungen des lyrischen Ichs noch weiter hervor.

Weitere Informationen

Robert Burns ist der Autor des Gedichtes „Die schöne Mary“. Burns wurde im Jahr 1759 in Alloway (Ayrshire) geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1788 entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang oder Klassik zugeordnet werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 102 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Robert Burns ist auch der Autor für Gedichte wie „Da liegt der Hund begraben“, „Das Auge voll Thränen“ und „Das süße Liebchen“. Zum Autor des Gedichtes „Die schöne Mary“ haben wir auf abi-pur.de weitere 101 Gedichte veröffentlicht.

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