Die schlanke Wasserlilje von Heinrich Heine
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Die schlanke Wasserlilje |
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Schaut träumend empor aus dem See; |
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Da grüßt der Mond herunter |
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Mit lichtem Liebesweh. |
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Verschämt senkt sie das Köpfchen |
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Wieder hinab zu den Well’n – |
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Da sieht sie zu ihren Füßen |
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Den armen blassen Gesell’n. |
Details zum Gedicht „Die schlanke Wasserlilje“
Heinrich Heine
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8
39
1844
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Die schlanke Wasserlilje“ stammt von Heinrich Heine, einem der bedeutendsten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts. Er lebte von 1797 bis 1856, und dementsprechend kann das Gedicht einer Epoche zugeordnet werden, die allgemein als „Biedermeier“ bezeichnet wird, welche von etwa 1815 bis 1848 dauerte.
Bei der ersten Lektüre des Gedichts fällt sofort die besinnliche und verträumte Stimmung auf, die durch die detaillierte Beschreibung der Natur und die unterschwellige Liebesthematik hervorgerufen wird.
Inhaltlich geht es in dem Gedicht um eine Wasserlilie, die aus einem See aufblickt und vom Mond angestrahlt wird. Sie wird als ein Lebewesen dargestellt, das fähig ist, Emotionen zu empfinden – so schaut sie träumend empor und senkt verschämt ihr Köpfchen wieder hinab. Im Verlauf der Geschichte wird auch eine Art Liebe zwischen der Lilie und dem Mond angedeutet, denn der Mond strahlt sie mit „lichtem Liebesweh“ an, während die Lilie dann eher schüchtern reagiert.
Das lyrische Ich schildert diese Szene aus einer distanzierten Perspektive und verleiht den natürlichen Elementen menschenähnliche Charakteristika, womit zum einen eine reiche bildhafte Darstellung entsteht und zum anderen ermöglicht es die Übertragung von menschlichen Gefühlen und Situationen auf die Natur.
In Bezug auf die Form lässt sich sagen, dass das Gedicht aus zwei Vierzeilern besteht, die jeweils aus Kreuzreimen (abab) bestehen. Die Sprache Heines ist klar und einfach, was eine unmittelbare Wirkung des Gedichts verstärkt. Durch die Verwendung dieses Stilmittels der Personifikation - durch die emotionalen Attribute und das anthropomorphisierende Verhalten von Lilie und Mond - wird eine tiefe Intimität und emotionale Verbindung zwischen den beiden geschaffen. Sie erlangen eine fast menschliche Qualität und ihre Interaktion spiegelt subtil die Komplexität menschlicher Emotionen, insbesondere der romantischen Liebe, wider.
Somit geht es in diesem Gedicht um mehr als nur eine Beobachtung der Natur. Vielmehr handelt es sich um eine Allegorie auf die menschliche Liebe, die von Schüchternheit bis hin zu sehnsüchtiger Bewunderung reicht, dargestellt durch die Interaktionen zwischen der Lilie und dem Mond.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Die schlanke Wasserlilje“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Heine. Im Jahr 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. 1844 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Bei Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 39 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Weitere Werke des Dichters Heinrich Heine sind „Altes Lied“, „Am Golfe von Biskaya“ und „Am Kreuzweg wird begraben“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Die schlanke Wasserlilje“ weitere 535 Gedichte vor.
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