Die heil’gen drei Könige aus Morgenland von Heinrich Heine

Die heil’gen drei Könige aus Morgenland,
Sie frugen in jedem Städtchen:
Wo geht der Weg nach Bethlehem,
Ihr lieben Buben und Mädchen?
 
Die Jungen und Alten, sie wußten es nicht,
Die Könige zogen weiter;
Sie folgten einem goldenen Stern,
Der leuchtete lieblich und heiter.
 
Der Stern blieb stehn über Josehs Haus,
10 
Da sind sie hineingegangen;
11 
Das Oechslein brüllte, das Kindlein schrie,
12 
Die heil’gen drei Könige sangen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Die heil’gen drei Könige aus Morgenland“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
68
Entstehungsjahr
1823–1824
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die heil’gen drei Könige aus Morgenland“ wurde von Heinrich Heine verfasst, einem deutsch-jüdischen Dichter aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Gedicht bezieht sich auf die biblische Geschichte der drei Weisen aus dem Morgenland, die dem neu geborenen Jesus Christus Geschenke bringen und kann somit der weihnachtlichen Literatur zugeordnet werden.

Beim ersten Eindruck fällt auf, dass das Gedicht in einer für Heine typischen einfachen Sprache geschrieben ist und sich an ein breites Publikum richtet. Es ist in drei Strophen unterteilt, die jeweils vier Verse haben. Hier wird die Geschichte der drei Könige auf eine einfache Art nacherzählt, die auch für Kinder leicht verständlich ist.

Inhaltlich geht das Gedicht auf die Suche der drei Könige nach dem neugeborenen Jesus Christus ein. Es erzählt, wie sie durch verschiedene Städte ziehen und nach dem Weg fragen. Doch niemand kann ihnen Auskunft geben, so dass sie sich schließlich von einem goldenen Stern leiten lassen, der sie direkt zum Geburtsort von Jesus führt.

Die Sprache ist ausgesprochen bildlich und stimmungsvoll. Die drei Könige werden als „heilige“ Charaktere dargestellt, was ihre spirituelle und edle Natur unterstreicht. Die Verwendung des Wortes „golden“ für den Stern verleiht dem Gedicht einen Hauch von Magie und im Vers 10, in dem der Stern über Josefs Haus anhält, wird eine Atmosphäre der Ehrfurcht und des Staunens geschaffen.

Formal handelt es sich um ein Reimgedicht mit einfachen Rhythmen, die dem Gedicht einen beschwingten, erzählerischen Ton verleihen. Jede Strophe hat vier Verse, und die Verse einer Strophe weisen ein Reimschema auf, das bei Anfängern und Kindern oft beliebt ist (aabb).

Schließlich lässt das lyrische Ich - indem es die heiligen drei Könige sprechen und auch singen lässt - eine Nähe zu dieser Figuren und zu ihrem frommen Ziel entstehen. Es drückt eine Verspieltheit und Freude aus, die das religiöse Thema auf eine zugängliche und angenehme Weise darstellt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Heine in „Die heil'gen drei Könige aus Morgenland“ die biblische Geschichte auf eine einfache und charmante Art und Weise nacherzählt und durch die stimmungsvolle Sprache und den klaren Aufbau zu einem lebhaften Bild dieser Erzählung beiträgt.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Die heil’gen drei Könige aus Morgenland“ des Autors Heinrich Heine. Heine wurde im Jahr 1797 in Düsseldorf geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1824 entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Hamburg. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz zu. Bei Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 68 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Die Gedichte „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“, „Ahnung“ und „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Heine. Zum Autor des Gedichtes „Die heil’gen drei Könige aus Morgenland“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.

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