Die schöne Sennin von Nikolaus Lenau

Als du warst ein holdes Kind,
Wonniglich geschlafen ein,
Trug die Mutter leis und lind
Dich in jenen Blütenhain.
 
Dort auf ihrem Schlummerbaum
Sangen Vöglein Abendsang,
Der in deinen Kindestraum
Sanft und lieblich schläfernd klang.
 
Und der Frühling nahte sich,
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Grüßte dich mit linden Hauch;
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Freundlich segnend küßt' er dich,
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Neigend seinen Rosenstrauch.
 
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Seinen gold'nen Abendschein
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Goß er dir aufs weiche Haar,
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Auf die Lilienwangen dein
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Legt' er leis' ein Rosenpaar.
 
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Und der Mutter Augenlicht
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Froh an denem Schlummer hing.
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Sah, wie dir im Angesicht
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Still das Rosenpaar zerging.
 
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Und des Frühlings Abendglanz
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Wuchs am Haupt dir lang und voll,
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Der im goldnen Lockentanz
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Auf den Busen niederquoll.
 
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Sennin, o wie reizend blüht
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Deine Wange rosenrot,
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Drauf noch immer freudig glüht
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Jener süße Rosentod!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.9 KB)

Details zum Gedicht „Die schöne Sennin“

Anzahl Strophen
7
Anzahl Verse
28
Anzahl Wörter
124
Entstehungsjahr
1802 - 1850
Epoche
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Nikolaus Lenau ist der Autor des Gedichtes „Die schöne Sennin“. Der Autor Nikolaus Lenau wurde 1802 in Csatád geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1818 und 1850. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Biedermeier zugeordnet werden. Lenau ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 124 Wörter. Es baut sich aus 7 Strophen auf und besteht aus 28 Versen. Der Dichter Nikolaus Lenau ist auch der Autor für Gedichte wie „Winternacht“, „Leichte Trübung“ und „Herbstklage“. Zum Autor des Gedichtes „Die schöne Sennin“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 51 Gedichte vor.

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