Die goldgelockte Anna von Robert Burns

Jüngst trank ich einen guten Wein,
Es war ’ne halbe Kann’, ah! –
Jüngst schlummerte am Busen mein,
Die goldgelockte Anna.
Der Jude im Egypterland,
Verschlingend seinen Manna,
So hohe Wollust nie empfand,
Als ich bei meiner Anna.
 
Ihr Herrscher, nehmt den Ost und West,
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Vom Indus zur Savannah,
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Denn ich behalte doch das Best’:
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Die Reize meiner Anna.
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Dort neid’ ich nicht, daß Gott erbarm’!
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Die glänzende Sultana;
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Ich liege selig in dem Arm,
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Der lieb’berauschten Anna.
 
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Hinweg, du heller Sommertag!
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Hinweg, auch Du, Diana!
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Das Sternenlicht ich nicht mehr mag,
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Denn schön’re Stern’ hat Anna.
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Komm an, du rabenschwarze Nacht!
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Ich sing’ dir ein Hosiannah,
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Du bist so ganz für mich gemacht,
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Für mich und meine Anna.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.6 KB)

Details zum Gedicht „Die goldgelockte Anna“

Autor
Robert Burns
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
24
Anzahl Wörter
120
Entstehungsjahr
1790
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts „Die goldgelockte Anna“ ist Robert Burns, ein schottischer Dichter, der vom 25. Januar 1759 bis zum 21. Juli 1796 lebte. Damit lässt sich die Entstehungszeit des Gedichts in die Epoche der Aufklärung einordnen, genauer gesagt in die Zeit des Sturm und Drangs.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht sehr gefühlvoll und romantisch. Über die drei Strophen hinweg wird das lyrische Ich in seiner tiefen Bewunderung und Liebe zu Anna dargestellt, die durch zahlreiche Vergleiche und Metaphern veranschaulicht wird.

Inhaltlich handelt das Gedicht von der unermesslichen Liebe des lyrischen Ichs zu Anna, welche besonders durch ihre goldgelockten Haare charakterisiert wird. In der ersten Strophe reflektiert das lyrische Ich erfreuliche Erinnerungen an Anna, die ihm eine hohe Freude ins Gedächtnis rufen. Die zweite Strophe stellt deutlich die Priorität dieses Ichs dar, die Reize von Anna über jegliche weltliche Macht oder Reichtum zu stellen. In der dritten und letzten Strophe wird sogar jegliches natürliche Licht verworfen, stattdessen wird Annes Schönheit als überwältigendes Leuchten dargestellt.

Die Sprache des Gedichts ist geprägt von bildlichen Ausdrücken und starken Emotionen, was dafür sorgt, dass die liebevollen Gefühle des lyrischen Ichs hervorgehoben werden. Die regelmäßige Versform schafft zudem einen steten Rhythmus, der das Gefühl der Beständigkeit der Liebe vermittelt.

Die Form dieses Gedichtes ist strukturiert mit je acht Versen pro Strophe - eine klassische Form, die Kontrolle und Ordnung suggeriert. Dabei enden alle Verse zudem auf einen Reim, was den Fluss beim Lesen begünstigt und die melodische und romantische Atmosphäre des Gedichts unterstreicht.

Im Allgemeinen spiegelt „Die goldgelockte Anna“ eine intensive und romantisierte Liebe wider, die durch ein lyrisches Ich zum Ausdruck gebracht wird, welches seine Zuneigung und tiefe Wertschätzung für Anna mit lebendiger Sprache und starker Emotion vermittelt.

Weitere Informationen

Robert Burns ist der Autor des Gedichtes „Die goldgelockte Anna“. Burns wurde im Jahr 1759 in Alloway (Ayrshire) geboren. 1790 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang oder Klassik zugeordnet werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das Gedicht besteht aus 24 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 120 Worte. Die Gedichte „Da liegt der Hund begraben“, „Das Auge voll Thränen“ und „Das süße Liebchen“ sind weitere Werke des Autors Robert Burns. Zum Autor des Gedichtes „Die goldgelockte Anna“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 101 Gedichte vor.

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