Brautschmuck von Adelbert von Chamisso

Helft mir, ihr Schwestern,
Freundlich mich schmücken,
Dient der Glücklichen heute, mir!
Windet geschäftig
Mir und die Stirne
Noch der blühenden Myrte Zier!
 
Als ich befriedigt,
Freudigen Herzens
Dem Geliebten im Arme lag,
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Immer noch rief er,
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Sehnsucht im Herzen,
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Ungeduldig den heut'gen Tag.
 
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Helft mir, ihr Schwestern,
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Helft mir verscheuchen
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Eine thörichte Bangigkeit,
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Daß ich mit klarem
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Aug' ihn empfange,
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Ihn, die Quelle der Freudigkeit!
 
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Bist, mein Geliebter,
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Du mir erschienen,
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Gibst du, Sonne, mir deinen Schein?
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Laß mich in Andacht,
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Laß mich in Demut
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Mich verneigen dem Herren mein!
 
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Streuet ihm, Schwestern,
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Streuet ihm Blumen,
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Bringt ihm knospende Rosen dar!
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Aber euch, Schwestern,
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Grüß' ich mit Wehmut,
30 
Freudig scheidend aus eurer Schar.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.9 KB)

Details zum Gedicht „Brautschmuck“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
30
Anzahl Wörter
114
Entstehungsjahr
1781 - 1838
Epoche
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Brautschmuck“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Adelbert von Chamisso. Im Jahr 1781 wurde Chamisso geboren. Zwischen den Jahren 1797 und 1838 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Romantik zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Chamisso handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Die Romantik war eine Epoche der europäischen Literatur, Kunst und Kultur. Sie begann gegen Ende des 18. Jahrhunderts und dauerte in der Literatur bis etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Frühromantik lässt sich zeitlich bis in das Jahr 1804 einordnen. Die Hochromantik bis 1815 und die Spätromantik bis in das Jahr 1848. Die Zeit der Romantik war für die Menschen in Europa von bedeutenden Umbrüchen geprägt. Die Französische Revolution (1789 - 1799) zog weitreichende Folgen für ganz Europa nach sich. Auch der Fortschritt in Wissenschaft und Technik, der den Beginn des industriellen Zeitalters einläutete, verunsicherte die Menschen und prägte die Gesellschaft. In der Romantik finden sich verschiedene charakteristische Motivkreise. Sehnsucht und Liebe (Blaue Blume) oder das Unheimliche (Spiegelmotiv) sind wichtige Motive. Aber auch politische Motive wie Weltflucht, Nationalismus und Gesellschaftskritik lassen sich aufzeigen. Das Mittelalter gilt bei den Romantikern als Ideal und wird verherrlicht. Übel und Missstände des Mittelalters bleiben unbeachtet. Die äußere Form von romantischer Literatur ist völlig offen. Kein festgesetztes Schema grenzt die Literatur ein. Dies steht ganz im Gegensatz zu den strengen Normen der Klassik. In der Romantik entstehen erstmals Sammlungen so genannter Volkspoesie. Bekannte Beispiele dafür sind Grimms Märchen und die Liedersammlung Des Knaben Wunderhorn. Doch bereits direkt nach Erscheinen wurde die literarische Bearbeitung (Schönung) durch die Autoren kritisiert, die damit ihre Rolle als Chronisten weit hinter sich ließen.

Das vorliegende Gedicht umfasst 114 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 30 Versen. Die Gedichte „Das Mädchen“, „Der Spielmann“ und „Helft mir, ihr Schwestern“ sind weitere Werke des Autors Adelbert von Chamisso. Zum Autor des Gedichtes „Brautschmuck“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 146 Gedichte vor.

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