Der Schizophrene von Hugo Ball

1	Ein Opfer der Zerstückung, ganz besessen
2	Bin ich - wie nennt ihr's doch? - ein Schizophrene.
3	Ihr wollt, daß ich verschwinde von der Szene,
4	Um euren eigenen Anblick zu vergessen.
5	Ich aber werde eure Worte pressen
6	In des Sonettes dunkle Kantilene.
7	Es haben meine ätzenden Arsene
8	Das Blut euch bis zum Herzen schon durchmessen.
9	Des Tages Licht und der Gewohnheit Dauer
10	Behüten euch mit einer sichern Mauer
11	Vor meinem Aberwitz und grellem Wahne.
12	Doch plötzlich überfällt auch euch die Trauer.
13	Es rüttelt euch ein unterirdischer Schauer
14	Und Ihr zergeht im Schwunge meiner Fahne.

Details zum Gedicht „Der Schizophrene“

Gedicht-Analyse

Hugo Ball ist der Autor des Gedichtes „Der Schizophrene“. 1886 wurde Ball in Pirmasens geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1902 und 1927. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Avantgarde / Dadaismus zuordnen. Der Schriftsteller Ball ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 93 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 14 Versen. Weitere Werke des Dichters Hugo Ball sind „An lichtgewobener Kette“, „Die Schlange Waga“ und „Der gefallene Cherub“. Zum Autor des Gedichtes „Der Schizophrene“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 29 Gedichte vor.

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