Die betrogene Welt von Christian Felix Weiße
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Der reiche Thor mit Gold geschmücket, |
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Zieht Celimenens Augen an: |
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Der wackre Mann wird fortgeschicket, |
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Den Stutzer wählt sie sich zum Mann: |
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Es wird ihr prächtigs Band vollzogen |
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Und bald sieht sie ihr Elend ein: |
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Die Welt will ja betrogen seyn; |
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Drum werde sie betrogen! |
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Auf närrischen geschmückten Bühnen |
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Schreyt Stax den albern Bürger stumm, |
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Preist Curen, die nicht möglich schienen, |
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Und zeigt sein Privilegium: |
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Hanns gafft, und seinem Wahn gewogen, |
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Schluckt er den Tod in Billen ein; |
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Die Welt will ja betrogen seyn, |
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Drum werde sie betrogen! |
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Beate, die vor wenig Tagen |
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Der Buhlerinnen Krone war, |
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Fängt an sich violet zu tragen, |
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Und kleidet Canzel und Altar. |
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Dem äußerlichen Schein gewogen |
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Hält mancher sie für engelrein. |
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Die Welt will ja betrogen seyn: |
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Drum werde sie betrogen! |
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So oft ich Carolinchen küsse, |
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Schwör ich ihr zärtlich ewge Treu: |
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Sie stellt sich, als ob sie nicht wisse, |
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Daß außer mir ein Jüngling sey. |
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Kaum hat mich Doris weggezogen, |
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So nimmt mein Aemtgen Damon ein. |
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Die Welt will ja betrogen seyn: |
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Drum werde sie betrogen! |
Details zum Gedicht „Die betrogene Welt“
Christian Felix Weiße
4
32
173
1758
Aufklärung
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Die betrogene Welt“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Christian Felix Weiße. Weiße wurde im Jahr 1726 in Annaberg geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1758 entstanden. Leipzig ist der Erscheinungsort des Textes. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Aufklärung zuordnen. Weiße ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 173 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 32 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Der Dichter Christian Felix Weiße ist auch der Autor für Gedichte wie „Chloe“, „Chloe im Bade“ und „Cupido“. Zum Autor des Gedichtes „Die betrogene Welt“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 100 Gedichte vor.
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