Die alten und neuen Helden von Johann Wilhelm Petersen

Wie tief sank unser Sekulum herunter!
Da rühm ich mir die alte Welt!
Giengs in die Schlacht, war jeder Held,
That aus dem Stegreif blaue Wunder,
Und wo liegt denn der Grund? – gemach!
Man trug die Baarschaft dort im Kopfe,
Und Weisheit wohnte unterm Schopfe,
Jezt kommt sie mit Bagage nach.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Die alten und neuen Helden“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
51
Entstehungsjahr
1782
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Ohne den historischen Kontext zu kennen, lässt sich feststellen, dass das Gedicht „Die alten und neuen Helden“ von Johann Wilhelm Petersen stammt. Petersen wurde im Jahr 1758 geboren und starb im Jahr 1815, was das Gedicht zeitlich in etwa in die späte Aufklärung und die Zeit der französischen Revolution sowie der napoleonischen Kriege einordnet.

Auf den ersten Blick scheint das Gedicht Nostalgie und Kritik an der Gegenwart zu verbinden. Petersen scheint mit seinem lyrischen Ich die Vergangenheit zu idealisieren und die Gegenwart abzuwerten.

Inhaltlich drückt das lyrische Ich Unzufriedenheit mit dem aktuellen „Sekulum“, also der eigenen Zeit, aus. Es idealisiert dabei die „alte Welt“, in der jeder Mann ein Held war, der bereit für die Schlacht war und beeindruckende Taten vollbrachte. Der zweite Teil des Gedichts liefert eine Erklärung dafür, warum die Helden der alten Welt so fähig waren: Sie hatten Wissen und Weisheit in ihren Köpfen und unter ihren Haaren. Die letzte Zeile suggestiert allerdings, dass die Weisheit nun „mit Bagage nachkommt“, was eine Abwertung der Weisheit der Gegenwart andeuten könnte, als ob sie nachgereicht oder nachgeliefert werde.

Formal besteht das Gedicht aus einer 8-zeiligen Strophe, einer eher unüblichen Form. Es lässt sich kein festes Reimschema erkennen, was für experimentelle Dichtung dieser Zeit typisch sein kann.

Die Sprache des Gedichts ist archaisch, beinhaltet jedoch auch Neologismen (wie 'Sekulum'). Gleichzeitig gibt es einen deutlichen Kontrast zwischen der Erhabenheit der 'alten Helden' und dem scheinbaren Alltagsleben, symbolisiert durch die 'Bagage'.

Zusammenfassend könnte Petersens Gedicht als Kritik an seiner Zeit interpretiert werden, in der er einen Verlust von Wissen, Weisheit und Heldentum beklagt. Die genaue zeitliche Einordnung und Kenntnisse des historischen Kontexts könnten jedoch weitere interpretative Möglichkeiten eröffnen.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Die alten und neuen Helden“ des Autors Johann Wilhelm Petersen. 1758 wurde Petersen in Bergzabern (Pfalz) geboren. Im Jahr 1782 ist das Gedicht entstanden. Stuttgart ist der Erscheinungsort des Textes. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit oder Sturm & Drang zu. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das 51 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit nur einer Strophe. Der Dichter Johann Wilhelm Petersen ist auch der Autor für Gedichte wie „An den Galgen zu schreiben“ und „Die Alten und Neuen“. Zum Autor des Gedichtes „Die alten und neuen Helden“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.

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