Der einst zum Grabstein Blüchers bestimmte Granitblock am Zobten von Adelbert von Chamisso

Was dieser mächt'ge Stein der künft'gen Zeit
Von uns erzählen wird? ihr mögt ihn fragen;
Er wird euch schroff und kalt die Antwort sagen:
Ich bin der Denkstein der Vergessenheit.
 
Um Freiheit ward und Unabhängigkeit
Begeistert manche Völkerschlacht geschlagen,
Ein Held war Völkerfürst in diesen Tagen
Und Vorwärtsführer in den heil'gen Streit.
 
Ich ward bestimmt als Grabstein dieses Helden
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Der späten Nachwelt die Begeisterung,
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Die schnellverrauchende des Tags, zu melden.
 
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Doch, als sie her mich zogen, war indessen
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Das Rad der Zeit gerollt in schnellem Schwung,
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Und er und ich, wir waren schon vergessen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Der einst zum Grabstein Blüchers bestimmte Granitblock am Zobten“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
94
Entstehungsjahr
1781 - 1838
Epoche
Romantik

Gedicht-Analyse

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Der einst zum Grabstein Blüchers bestimmte Granitblock am Zobten“ des Autors Adelbert von Chamisso. Der Autor Adelbert von Chamisso wurde 1781 geboren. Zwischen den Jahren 1797 und 1838 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Romantik zu. Bei dem Schriftsteller Chamisso handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Vom Ende des 18. Jahrhunderts bis in das 19. Jahrhundert hinein dauerte die kulturgeschichtliche Epoche der Romantik an. Ihre Auswirkungen waren in der Literatur, der Kunst aber auch der Philosophie und Musik spürbar. Die Literaturepoche der Romantik (ca. 1795–1848) lässt sich in Frühromantik (bis 1804), Hochromantik (bis 1815) und Spätromantik (bis 1848) aufgliedern. Die Gesellschaft des 18. Jahrhunderts galt im Allgemeinen als wissenschaftlich und aufstrebend, was hier vor allem durch die einsetzende Industrialisierung deutlich wird. Die damalige Gesellschaft wurde zunehmend technischer, fortschrittlicher und wissenschaftlicher. Diese Entwicklung war den Schriftstellern der Romantik zuwider. Sie stellten sich in ihren Schriften gegen das Streben nach immer mehr Gewinn, Fortschritt und das Nützlichkeitsdenken, das versuchte, alles zu verwerten. In der Literatur der Romantik gilt das Mittelalter als das Ideal und wird verherrlicht. Die Kunst und Architektur der Zeit des Mittelalters werden geschätzt, gepflegt und gesammelt. Missstände dieser Zeit bleiben unberücksichtigt und scheinen bei den Schriftstellern in Vergessenheit geraten zu sein. So ist gerade die Verklärung des Mittelalters ein zentrales Merkmal der Romantik. Des Weiteren sind die Weltflucht, die Hinwendung zur Natur und die romantische Ironie weitere zentrale Merkmale dieser Epoche. Die grundsätzlichen Themen der Epoche waren Seele, Gefühle, Individualität und Leidenschaft. In der Literatur wurden diese Themen unter anderem durch Motive der Sehnsucht, Todessehnsucht, Fernweh oder Einsamkeit in der Fremde ausgedrückt. Strebte die Klassik nach harmonischer Vollendung und Klarheit der Gedanken, so ist die Romantik von einer an den Barock erinnernden Maß- und Regellosigkeit geprägt. Die Romantik begreift die schöpferische Phantasie des Künstlers als unendlich. Zwar baut sie dabei auf die Errungenschaften der Klassik auf. Deren Ziele und Regeln möchte sie aber hinter sich lassen.

Das 94 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Adelbert von Chamisso ist auch der Autor für Gedichte wie „Die Sonne bringt es an den Tag“, „Der Soldat“ und „Die Mutter und das Kind“. Zum Autor des Gedichtes „Der einst zum Grabstein Blüchers bestimmte Granitblock am Zobten“ haben wir auf abi-pur.de weitere 146 Gedichte veröffentlicht.

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