Die Welt ist so schön und der Himmel so blau von Heinrich Heine

Die Welt ist so schön und der Himmel so blau,
Und die Lüfte die wehen so lind und so lau,
Und die Blumen winken auf blühender Au’,
Und funkeln und glitzern im Morgenthau,
Und die Menschen jubeln, wohin ich schau’, –
Und doch möcht’ ich im Grabe liegen,
Und mich an ein todtes Liebchen schmiegen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Die Welt ist so schön und der Himmel so blau“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
7
Anzahl Wörter
54
Entstehungsjahr
1822–1823
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die Welt ist so schön und der Himmel so blau“ stammt von dem deutschen Dichter Heinrich Heine, der von 1797 bis 1856 lebte. Dieses Gedicht lässt sich somit in die Epoche der Romantik einordnen, welche von Ende des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts angesiedelt ist.

Beim ersten Betrachten des Gedichts fällt auf, dass es einen starken Kontrast zwischen dem Schönheitsbild der Welt und einem inneren Leid des lyrischen Ichs darstellt.

Die ersten fünf Verse des Gedichts strahlen eine harmonische Naturidylle aus. Sie betrachten die wunderschöne Welt, den blauen Himmel, die milden und warmen Lüfte, die blühenden Blumen auf der Wiese, die im Morgentau glitzern, und die freudigen Menschen überall. Doch im sechsten und siebten Vers wird ein radikaler Stimmungswechsel erkennbar: Trotz all dieser Schönheit um ihn herum wünscht sich das lyrische Ich, im Grab zu liegen und sich an einen verstorbenen Geliebten zu schmiegen. Diese Worte drücken eine tiefe Trauer und Einsamkeit aus, die gerade durch den Kontrast mit der vorher beschriebenen Welt noch verstärkt wird.

Die Form des Gedichts folgt keinem spezifischen Reimschema, jedoch wird die Harmonie und das Gleichgewicht durch den auffallenden Kontrast zwischen dem Glück der Welt und der Sehnsucht des lyrischen Ichs nach Tod und Vergänglichkeit betont. Die Sprache des Gedichts ist einfach und bildhaft, mit einer starken Betonung natürlicher Bilder. Durch die wiederholte Verwendung des Bindeworts 'und' am Anfang der Verse entsteht eine Aufzählung, die die Fülle und Pracht der Natur betont.

Das lyrische Ich in diesem Gedicht drückt die Diskrepanz zwischen äußerer Wahrnehmung und innerem Empfinden aus. Es zeigt, wie das Ich trotz der sichtbaren Schönheit in der Welt in einer tiefen innerlichen Krise steckt, aus der der Wunsch entspringt, mit dem geliebten Menschen, der nicht mehr da ist, vereint zu sein.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Die Welt ist so schön und der Himmel so blau“ des Autors Heinrich Heine. 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. 1823 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Hamburg. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 54 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 7 Versen. Die Gedichte „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“, „Ahnung“ und „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Heine. Zum Autor des Gedichtes „Die Welt ist so schön und der Himmel so blau“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.

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