Die Welt ist dumm, die Welt ist blind von Heinrich Heine

Die Welt ist dumm, die Welt ist blind,
Wird täglich abgeschmackter;
Sie spricht von dir, mein schönes Kind,
Du hast keinen guten Charakter.
 
Die Welt ist dumm, die Welt ist blind,
Und dich wird sie immer verkennen;
Sie weiß nicht wie weich deine Arme sind,
Und wie deine Küsse brennen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Die Welt ist dumm, die Welt ist blind“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
50
Entstehungsjahr
1822–1823
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die Welt ist dumm, die Welt ist blind“ stammt von Heinrich Heine, einem der bedeutendsten deutschen Dichter der Romantik. Er lebte von 1797 bis 1856, weshalb das Gedicht vermutlich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden ist.

Bei der ersten Betrachtung fällt auf, dass das Gedicht in zwei Strophen unterteilt ist und ein direktes, fast provokatives Thema besitzt. Der erste Eindruck ist geprägt von allgemeiner Missbilligung, die sich gegen die Gesellschaft bzw. „die Welt“ richtet.

Inhaltlich geht es in diesem Gedicht darum, dass das lyrische Ich seine Unzufriedenheit über das Urteil der Welt bzw. Gesellschaft ausdrückt. Die Welt wird als „dumm“ und „blind“ dargestellt, weil sie das „schöne Kind“, eine Person, die dem lyrischen Ich nahesteht, nicht richtig erkennt oder zu schätzen weiß. Es wird impliziert, dass diese Person von der Gesellschaft fälschlich als charakterlos und unwertig bezeichnet wird. Gleichzeitig betont das lyrische Ich die körperliche Zärtlichkeit und Leidenschaft, die diese Person besitzt - Eigenschaften, die die „dumme“ und „blinde“ Welt nicht zu erkennen vermag.

Die Struktur des Gedichts ist relativ einfach. Es besteht aus zwei Vierzeilen-Strophen, in denen jeder der beiden ersten Verse jeweils mit den Worten „Die Welt ist dumm, die Welt ist blind“ beginnt. Heine benutzt diese Wiederholung, um seine Kritik an der Gesellschaft zu verstärken und die Aufmerksamkeit des Lesers auf seine Botschaft zu lenken.

Die Sprache des Gedichts zeichnet sich durch direkte und klare Ausdrücke aus. Der Dichter benutzt keine komplizierten Metaphern oder Symbolismen, sondern drückt seine Gedanken und Gefühle direkt und unverblümt aus. Trotz der einfachen Sprache gelingt es ihm, tiefe Emotionen und eine kraftvolle Botschaft zu vermitteln. Sowohl der Inhalt als auch die Form dieses Gedichts spiegeln typische Merkmale der Romantik wider, wie z.B. die Darstellung von intensiven Gefühlen, die Kritik an der Gesellschaft und die Betonung des Individuums und seiner subjektiven Erfahrungen und Wahrnehmungen.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Die Welt ist dumm, die Welt ist blind“ ist Heinrich Heine. Im Jahr 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1823. In Hamburg ist der Text erschienen. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz zu. Der Schriftsteller Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 50 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Heine sind „Als ich, auf der Reise, zufällig“, „Alte Rose“ und „Altes Lied“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Die Welt ist dumm, die Welt ist blind“ weitere 535 Gedichte vor.

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