Die Vorspiele der Versöhnung von Gotthold Ephraim Lessing

Korinne schwur, mich zu vergessen:
Und doch kann sie mich nicht vergessen.
Wo sie mich sieht, und wo sie kann,
Fängt sie auf mich zu lästern an.
Doch warum tut sie das? warum erhitzt sie sich?
Ich wette was, noch liebt sie mich.
 
Ich schwur, Korinnen zu vergessen:
Und doch kann ich sie nicht vergessen.
Wo ich sie seh’, und wo ich kann,
10 
Fang’ ich mich zu entschuld’gen an.
11 
Doch warum tu’ ich das? und warum schweig' ich nie?
12 
Ich wette was, noch lieb' ich sie.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Die Vorspiele der Versöhnung“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
87
Entstehungsjahr
nach 1745
Epoche
Aufklärung

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist Gotthold Ephraim Lessing, einer der bedeutendsten deutschen Dichter der Aufklärung, der von 1729 bis 1781 lebte. Das Gedicht „Die Vorspiele der Versöhnung“ ist also zu dieser Zeit, insbesondere im späten 18. Jahrhundert, einzuordnen.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht leicht lesbar und nachvollziehbar. Es handelt von den emotionalen Verstrickungen zwischen zwei ehemaligen Liebenden, die beide geschworen haben, sich gegenseitig zu vergessen, aber im Grunde genommen scheitern sie an diesem Vorhaben. Sie zeigen in ihrer Kommunikation und ihrem Verhalten weiterhin Gefühle füreinander - ein Hinweis auf immer noch vorhandene Zuneigung.

Das lyrische Ich, das möglicherweise Lessing selbst repräsentiert, legt offen, dass sowohl er als auch Korinne ihre wahren Gefühle verbergen und versuchen, über sie hinwegzukommen. Doch diese Bemühungen sind gescheitert, da ihre Taten etwas anderes als ihre Worte ausdrücken. Die Wiederholung der Vers-Struktur in den beiden Strophen spiegelt diese Kontinuität und Konstanz in ihren Emotionen wider.

Das Gedicht hat eine einfache, direkte Sprache und eine klare, unkomplizierte Struktur. Es besteht aus zwei Strophen mit je sechs Versen. Die Struktur folgt einem symmetrischen Muster, wobei die erste Strophe die Perspektive von Korinne und die zweite die Sicht des lyrischen Ichs darstellt. Der verwendete Reim, Rhythmus und die regelmäßige Strophenstruktur tragen zum flüssigen Lesefluss bei und verstärken den Eindruck der Beständigkeit und Unveränderlichkeit ihrer Gefühle. Die einfache Sprache und die klare Aussage des Gedichts entsprechen dem rationalistischen Geist der Aufklärung, in der das Individuum und seine Gefühle im Mittelpunkt stehen.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Die Vorspiele der Versöhnung“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Gotthold Ephraim Lessing. 1729 wurde Lessing in Kamenz (Sachsen) geboren. Zwischen den Jahren 1745 und 1781 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Frankfurt a. M.. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Aufklärung zuordnen. Bei Lessing handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 87 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Die Gedichte „An den Marull“, „An einen Autor“ und „Auf Frau Trix“ sind weitere Werke des Autors Gotthold Ephraim Lessing. Zum Autor des Gedichtes „Die Vorspiele der Versöhnung“ haben wir auf abi-pur.de weitere 37 Gedichte veröffentlicht.

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