Die Unschuld von Christian Felix Weiße
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Ja, liebes Kind, bisher hab ich dich selbst bewacht: |
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Nun bist du sechzehn Jahr, nun nimm dich selbst in Acht! |
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Flieh aller falschen Schäfer List: |
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Sie sagen dir, wie schön du bist, |
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Wie sehr ihr Herz von dir entzündet ist! |
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Doch darfst du ihnen niemals traun, |
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Und schwören sie, auf ihren Schwur nicht baun; |
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Denn wenn man ihnen nur den mindsten Kuß erlaubt, |
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So ist uns schon die Unschuld halb geraubt! |
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Tochter. |
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So, Mutter? giengs euch so? ey warum sagtet ihr |
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Mir dieses nicht schon längst: was kann ich nun dafür, |
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Daß sie mir halb geraubet ist? |
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Denn Damon hat mich, welche List! |
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Zehnmal, ja hundertmal geküßt. |
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Schön ists: o wär es doch erlaubt! |
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Wie schön muß es erst seyn, wenn man sie ganz uns raubt! |
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Sagt Mutter, wie mans macht; sonst schweig ich etwan still, |
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Wenn Damon kömmt, und mir sie rauben will. |
Details zum Gedicht „Die Unschuld“
Christian Felix Weiße
2
19
144
1758
Aufklärung
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Die Unschuld“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Christian Felix Weiße. 1726 wurde Weiße in Annaberg geboren. 1758 ist das Gedicht entstanden. Leipzig ist der Erscheinungsort des Textes. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Aufklärung zuordnen. Bei Weiße handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 144 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 19 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Die Gedichte „An den Amor“, „An die Muse“ und „An die Muse“ sind weitere Werke des Autors Christian Felix Weiße. Zum Autor des Gedichtes „Die Unschuld“ haben wir auf abi-pur.de weitere 100 Gedichte veröffentlicht.
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