Die Tante winkt, die Tante lacht von Wilhelm Busch
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Die Tante winkt, die Tante lacht: |
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He, Fritz, komm mal herein! |
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Sieh, welch ein hübsches Brüderlein |
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Der gute Storch in letzter Nacht |
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Ganz heimlich der Mama gebracht. |
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Ei ja, das wird dich freun! |
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Der Fritz, der sagte kurz und grob: |
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Ich hol ’n dicken Stein |
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Und schmeiß ihn an den Kopp! |
Details zum Gedicht „Die Tante winkt, die Tante lacht“
Wilhelm Busch
1
9
51
nach 1848
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Die Tante winkt, die Tante lacht“ wurde von Wilhelm Busch verfasst, einem deutschen Dichter und Zeichner, der insbesondere durch seine humoristischen und satirischen Verse bekannt wurde. Busch lebte von 1832 bis 1908, das Gedicht kann daher als ein Produkt des späten 19. oder frühen 20. Jahrhunderts angesehen werden.
Das Gedicht erweckt beim ersten Lesen den Eindruck von Humor und Ironie, typische Merkmale von Buschs Werken. Es erzählt die Geschichte einer Tante, die ihrem Neffen Fritz die Ankunft eines neuen Geschwisterchens ankündigt, das laut der damals verbreiteten Geschichte vom Storch gebracht wurde. Statt sich zu freuen, antwortet Fritz jedoch mit der unerwarteten und ungehobelten Äußerung, dass er einen dicken Stein holen und ihn „an den Kopp“ werfen will.
Der Inhalt des Gedichtes bietet also einen humorvollen Einblick in die kindliche Abneigung gegen die Ankunft eines neuen Geschwisterchens. Das lyrische Ich, in diesem Fall Fritz, drückt seine Ablehnung auf unverblümte, nahezu brutale Weise aus. Dies könnte als Kritik oder Spott auf die oft idealisierte Vorstellung von familialer Harmonie bei der Ankunft eines neuen Familienmitglieds gesehen werden.
Formal besteht das Gedicht aus einer Strophe mit neun Versen. Es weist keinen festen Reimschema oder metrischen Rhythmus auf, was es zu freien Versen macht. Jedoch ist die Anzahl der Silben in jedem zweiten Vers ungefähr gleich, was ein Element von Gleichmäßigkeit hinzufügt. Auch der plötzliche Übergang von formellen zu umgangssprachlichen Ausdrücken in den letzten Versen („Ich hol ’n dicken Stein/ Und schmeiß ihn an den Kopp“) trägt zum humoristischen und überraschenden Effekt des Gedichtes bei.
In Bezug auf die Sprache verwendet Busch einfache und alltägliche Ausdrücke, was seine Gedichte zugänglich und leicht verständlich macht. Dies wird kombiniert mit einer geschickten Anwendung von Ironie und Humor, die seine Werke charakterisiert. In diesem speziellen Gedicht steht die humorvolle und ironische Wendung im Kontrast zur eher süßen und harmlosen Eröffnung des Gedichts, was die Überraschung und das Vergnügen beim Lesen noch erhöht.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Die Tante winkt, die Tante lacht“ des Autors Wilhelm Busch. Busch wurde im Jahr 1832 in Wiedensahl geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1848 bis 1908 entstanden. Der Erscheinungsort ist Wiesbaden u. Berlin. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das 51 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 9 Versen mit nur einer Strophe. Weitere bekannte Gedichte des Autors Wilhelm Busch sind „Als Christus der Herr in Garten ging“, „Als er noch krause Locken trug“ und „Also hat es dir gefallen“. Zum Autor des Gedichtes „Die Tante winkt, die Tante lacht“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 208 Gedichte vor.
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