Die Symbolistin von Frank Wedekind

Dein Auge brennt, dein Atem fliegt,
Blaß bist du wie der Tod;
Und frag’ ich dich, woran das liegt,
Du wirst wie Blut so rot.
 
Dein Auge senkt sich grambesiegt,
Die Wimper glitzert naß;
Und frag’ ich dich, woran das liegt,
Du wirst wie Marmor blaß.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Die Symbolistin“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
46
Entstehungsjahr
1905
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das zu interpretierende Gedicht heißt „Die Symbolistin“ und wurde von Frank Wedekind verfasst, einem deutschen Schriftsteller und Schauspieler, der von 1864 bis 1918 lebte. Da genaue Veröffentlichungsdaten des Gedichts fehlen, kann die zeitliche Einordnung innerhalb Wedekinds Schaffensperiode nur ungefähr auf das späte 19. oder frühe 20. Jahrhundert fallen.

Beim ersten Lesen fallen die starke bildhafte Sprache und die Intensität der Gefühle auf, die das lyrische Ich hervorrufen. Das lyrische Ich spricht eine nicht näher bezeichnete „du„-Figur an und beschreibt deren extreme emotionale Zustände.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht um die intensive Gefühlswelt einer Person, die von extremen Gefühlsausbrüchen geprägt ist und sich diesen scheinbar nicht stellen will oder kann. In der ersten Strophe beschreibt das lyrische Ich intensive Gefühle von Wut, Angst oder Scham, die in Form von Erröten repräsentiert werden. In der zweiten Strophe hingegen geht es um Traurigkeit und Resignation, die anhand von Tränen und Erblassen dargestellt werden.

Die Wiederholungsstruktur der beiden Strophen betont die extremen Gegensätze in der Gefühlswelt der Person. Die Wiederholung der Fragen gibt dem Gedicht außerdem eine drängende und beklemmende Atmosphäre. Das lyrische Ich versucht immer wieder, die Ursache für die starken Gefühlsausbrüche der angesprochenen Person zu ergründen, erhält jedoch keine Antwort.

Formal folgt das Gedicht einem einfachen und stringenten Schema: Jede der beiden 4-Zeilen-Strophen folgt dem gleichen Aufbau und es folgt keiner bestimmten Versform. Stilistisch fällt die metaphorische, bildreiche Sprache auf, die dem Gedicht seinen ausdrucksstarken und emotionalen Charakter verleiht. Der Einsatz von Symbolen und Metaphern ist für die „Symbolistin“ des Gedichts charakteristisch: Die starken Farben Rot und Weiß (als Symbol für Blut und Marmor) evozieren Emotionen der Wärme und Kälte, Leidenschaft und Kälte.

So wird klar, das Gedicht handelt nicht nur von den Gefühlen einer einzelnen Person, sondern kann auch als Allegorie auf das Ringen mit Gefühlen allgemein gesehen werden. Es zeigt ein immer wiederkehrendes menschliches Dilemma auf: das Verlangen, innere Konflikte zu verstehen und die Schwierigkeit, diese in Worte zu fassen bzw. auszudrücken.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Die Symbolistin“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Frank Wedekind. Wedekind wurde im Jahr 1864 in Hannover geboren. Im Jahr 1905 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist München. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Moderne zuordnen. Bei Wedekind handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 46 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Die Gedichte „Albumblatt“, „Allbesiegerin Liebe“ und „Alte Liebe“ sind weitere Werke des Autors Frank Wedekind. Zum Autor des Gedichtes „Die Symbolistin“ haben wir auf abi-pur.de weitere 114 Gedichte veröffentlicht.

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