Die Schändliche von Wilhelm Busch

Sie ist ein reizendes Geschöpfchen,
Mit allen Wassern wohl gewaschen;
Sie kennt die süßen Sündentöpfchen
Und liebt es, häufig draus zu naschen.
 
Da bleibt den sittlich Hochgestellten
Nichts weiter übrig, als mit Freuden
Auf diese Schandperson zu schelten
Und sie mit Schmerzen zu beneiden.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Die Schändliche“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
44
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die Schändliche“ wurde von Wilhelm Busch geschrieben, einem bekannten deutschen Dichter und Karikaturisten aus dem 19. Jahrhundert. Buschs Schaffenszeit lässt sich der Epoche des Realismus zuordnen, einer Zeitspanne von etwa 1848 bis 1890.

Auf den ersten Blick erscheint das Gedicht humorvoll und ironisch, typisch für Buschs Stil. Es handelt von einer Frau, die als charmant und anziehend beschrieben wird, aber auch als jemand, der die „süßen Sündentöpfchen“ kennt und sie gerne auskostet.

Busch nutzt dieses Bild als Metapher für eine gesellschaftliche Doppelmoral. Die Protagonistin wird von den „sittlich Hochgestellten“ verachtet und kritisiert - sie ist die „Schandperson“ oder „die Schändliche“. Gleichzeitig können diese selbsternannten moralischen Instanzen sich jedoch nicht dem Gefühl der Eifersucht entziehen und beneiden sie sogar „mit Schmerzen“. Mit diesem scharfsinnigen Kommentar zeigt Busch die Heuchelei der Gesellschaft auf.

Das Gedicht besteht aus zwei Strophen mit jeweils vier Versen, was eine sehr klassische und überschaubare Form darstellt. Die Sprache ist schlicht und zugänglich, aber dennoch wirksam in ihrer Pointierung. Busch nutzt eine Mischung aus formellem und informellem Ton, was die Ironie und den beißenden Humor des Gedichts unterstützt.

Insgesamt führt Busch den Leser dazu, über die Doppelmoral und Heuchelei der Gesellschaft nachzudenken, und zwar auf eine humorvolle und zugängliche Weise, die dennoch tiefgründige und ernste Themen anspricht.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Die Schändliche“ ist Wilhelm Busch. Geboren wurde Busch im Jahr 1832 in Wiedensahl. In der Zeit von 1848 bis 1908 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Wiesbaden u. Berlin. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das 44 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Wilhelm Busch sind „Als er noch krause Locken trug“, „Also hat es dir gefallen“ und „Auf Wiedersehn“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Die Schändliche“ weitere 208 Gedichte vor.

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